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Studium

Vor- und frühgeschichtliche Archäologie

Vor- und frühgeschichtliche Archäologie kann mit dem Abschlussziel Bachelor und Master studiert werden.

Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie (Bachelor of Arts)

Studiengang

Abschluss Bachelor (B.A.) in 6 Semestern
Ausprägungen/
Kombinierbarkeit

120-Punkte-Hauptfach
kombinierbar mit allen 60-Punkte Nebenfächern
(Hauptfach/Nebenfach-Studium)

75-Punkte-Hauptfach
kombinierbar mit allen anderen 75-Punkte-Hauptfächern (Zwei-Hauptfächer-Studium)

60-Punkte-Nebenfach Klassische Archäologie
kombinierbar mit allen 120-Punkte-Hauptfächern (Hauptfach/Nebenfach-Studium)

Studienbeginn zu einem Winter- und Sommersemester möglich
   

Zulassung/Bewerbung

Zulassungsbeschränkung zulassungsfrei


Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie (Master)

Studiengang

Abschluss Master (M.A.) in 4 Semestern
Ausprägungen/
Kombinierbarkeit

120-Punkte-Einzelfach,
nicht mit anderen Fächern kombinierbar

45-Punkte-Hauptfach,
kombinierbar mit allen anderen 45-Punkte-Hauptfächern (Zwei-Hauptfächer-Studium)

Studienbeginn zu einem Winter- und Sommersemester
   

Zulassung/Bewerbung

Zulassungsbeschränkung

zulassungsfrei, aber fachliche Zugangsvoraussetzungen (Achtung: Bewerbung nötig! Informationen zu Fristen und Verfahren)

Eignungsverfahren nein

Die Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie ist eine historisch arbeitende Kulturwissenschaft. Ausgehend von den materiellen Hinterlassenschaften (Funde und Befunde) erforscht sie Umwelt, Wirtschaft und soziale Organisationsformen der frühen Menschheit ebenso wie Kunst, Brauchtum und Religion, soweit jene einen materiellen Niederschlag finden. Ihr Ziel ist somit die Analyse und Rekonstruktion von kulturgeschichtlichen Zusammenhängen und Entwicklungsprozessen in Epochen vor einer aussagekräftigen historischen Überlieferung. Die Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie beginnt mit dem Auftreten des Menschen und endet zeitlich und räumlich dort, wo neben die Bodenfunde in erheblichem Umfang schriftliche Quellen treten.

Zeitlich umfasst die Vorgeschichte die Epochen der Alt-, Mittel- und Jungsteinzeit (Paläo-, Meso- und Neolithikum), der Kupferzeit (Äneolithikum bzw. Chalkolithikum) sowie der Bronze- und der Eisenzeit. Die Erforschung der Altsteinzeit (Paläolithikum, ca. 3.000.000-10.000 v. Chr.) nimmt hierbei eine Sonderstellung ein, da sie sich aufgrund der engen Verflechtung mit den Naturwissenschaften (insbesondere Paläoanthropologie und Quartärgeologie) zu einer eigenen Disziplin entwickelt hat.

Die Frühgeschichte Mitteleuropas umfasst den Zeitraum von der Spätantike bis zum Beginn des Hochmittelalters unter Heranziehung vornehmlich archäologischer, aber auch historischer Quellen. Außerhalb Mitteleuropas ist die Abgrenzung zwischen Vor- und Frühgeschichte traditionell durch das Einsetzen schriftlicher Überlieferung gegeben, wobei je nach Kulturraum entsprechende zeitliche Unterschiede zu Mitteleuropa bestehen.

Geographisch wird die Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie, obgleich prinzipiell nicht räumlich beschränkt, zumeist auf Europa bezogen, wobei auch die angrenzenden Räume West- und Zentralasiens sowie Nordafrikas zu berücksichtigen sind. In den meisten vorgeschichtlichen Epochen kommt den kulturellen Gegebenheiten und Entwicklungen Südosteuropas und des östlichen Mittelmeerraumes eine besondere Bedeutung für das Verständnis der Archäologie Mittel-, Nord- und Westeuropas zu, da die erstgenannten Regionen vielfach eine Mittlerfunktion zu den frühen Innovationszentren Klein- und Vorderasiens und ihren späteren Hochkulturen einnehmen.

Da die Quellen der Vor- und Frühgeschichtlichen Archäologie ausschließlich oder überwiegend gegenständlicher Natur sind (Bodendenkmäler und Fundobjekte), unterscheiden sich ihre Methoden von jenen der historischen Fächer im engeren Sinne. Im Wesentlichen umfassen sie Methoden der Feldforschung (Prospektion, Ausgrabung), Methoden der Analyse von Funden und Befunden (Klassifikation, relative und absolute Altersbestimmung, räumliche Verbreitung, Material- und Herkunftsbestimmung, Analysen von Funktionen und Technologie), archäoökologische Methoden in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Bio- und Geowissenschaften sowie schließlich Methoden der Interpretation und Rekonstruktion kulturgeschichtlicher Verhältnisse und Prozesse (Experiment, historische/ethnologische Analogie, Modellbildung und Verifikation). Die Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie ist ein Teil der Archäologie, die sich vor allem nach zeitlichen und geographischen Kriterien in verschiedene Fachgebiete gliedert.

Das Studium soll neben profunder Kenntnis des Fundstoffes Vertrautheit mit den Methoden der Vor- und Frühgeschichtlichen Archäologie in Theorie und Praxis vermitteln und den Studierenden in die Lage versetzen, wissenschaftliche Fragestellungen zu entwickeln, Belange der Archäologie in der Verwaltungspraxis verantwortlich zu vertreten sowie Themen und Erkenntnisse der Vor- und Frühgeschichtlichen Archäologie einer interessierten Öffentlichkeit nahezubringen. Der gegenständliche Charakter vor- und frühgeschichtlicher Quellen und die Notwendigkeit des visuellen Erfassens und Vergleichens verleihen Exkursionen zu Museen und Geländedenkmälern einen besonderen Stellenwert innerhalb des Studiums der Vor- und Frühgeschichtlichen Archäologie. Ebenso erfordern die Berufsfelder die Vermittlung praktischer Fähigkeiten und Kenntnisse innerhalb des Studiums in Form von Gelände- (Ausgrabung, Prospektion) und Museumspraktika.

Die große Breite des Faches hat in der Praxis dazu geführt, dass an den Universitätsinstituten in der Forschung und meist auch in der Lehre Schwerpunkte chronologischer oder geographischer Art bestehen. Am Würzburger Lehrstuhl stehen in der Lehre insbesondere die kulturgeschichtlichen Epochen des südlichen Mitteleuropa von der Sesshaftwerdung der ersten Bauern im frühen Neolithikum (ab ca. 5500 v. Chr.) über die Bronze- und die Eisenzeit bis zu den späten Kelten und den Germanen der römischen Kaiserzeit (erste Jahrhunderte n. Chr.) im Vordergrund. In der Forschung liegt der Akzent insbesondere auf siedlungsarchäologischen Fragestellungen, wobei Schwerpunkte im Neolithikum und in der Bronzezeit Mittel- und Südosteuropas bestehen.

Der Lehrstuhl für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie gehört zum Institut für Altertumswissenschaften der Philosophischen Fakultät (Historische, Philologische, Kultur- und Geographische Wissenschaften) und befindet sich im Südflügel der Residenz, Residenzplatz 2, Tor A (Tel. 0931/ 31-82866, E-Mail: L-vfg@uni-wuerzburg.de).
Gleichfalls im Südflügel der Residenz sind die folgenden Lehrstühle/Institute untergebracht: Ägyptologie, Altorientalistik, Klassische Archäologie, Vergleichende indogermanische Sprachwissenschaft, Alte Geschichte, Altgriechische Philologie, Lateinische Philologie, Philosophie.
Die Universitätsbibliothek unterhält in der Residenz eine umfassende Service-Station. Für alle dort untergebrachten Institute steht ein EDV-Raum zur Verfügung.

Informationen zum Studium

Der Bachelor-Studiengang Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie wird als Hauptfach mit 120 ECTS, Hauptfach mit 75 ECTS) und Nebenfach mit 60 ECTS angeboten.

Zielsetzung des Bachelor-Studiengangs Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie ist

  • die Studierenden mit den wichtigsten Teilgebieten und Quellen der Vor- und Frühgeschichtlichen Archäologie vertraut zu machen,
  • die Methoden archäologischen Arbeitens zu vermitteln sowie
  • einen fundierten Überblick über die Kulturen des vor- und frühgeschichtlichen Europa zu geben.

Hilfreiche Hinweise zu sinnvollen Kombinationsfächern sowie zu Inhalten und Ablauf des Studiums (Studienverlaufspläne) finden Sie auf der Webseite des Lehrstuhls.

Der Master-Studiengang Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie wird als Einzelfach mit 120 ECTS-Punkten und Hauptfach mit 45 ECTS-Punkten (Zwei-Hauptfächer-Studium) angeboten.

Zielsetzung des Master-Studiengangs Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie ist

  • die Studierenden an die vertiefte Beschäftigung mit ausgewählten Themen der Vor- und Frühgeschichtlichen Archäologie heranzuführen,
  • das eigenständige Erkennen von Forschungsfragen und Erarbeiten von Lösungen auf einer breiten methodischen Basis zu gewährleisten sowie
  • die für ein Promotionsstudium erforderlichen Kenntnisse und Erfahrungen zu vermitteln.

Informationen zu Inhalten und Ablauf des Studiums (Studienverlaufspläne etc.) finden Sie auf der Webseite des Lehrstuhls.

Infoseite des Fachbereichs

Alternativ zur Einschreibung in einen regulären Studiengang ist es in vielen Fächern auch möglich, Modulstudien zu betreiben, also selektiv nur einzelne Module zu absolvieren, um sich wissenschaftlich oder beruflich weiterzubilden oder auch um für ein späteres Studium mit Abschlussziel vorzuarbeiten, da die im Rahmen der Modulstudien abgelegten Prüfungsleistungen anrechenbar sind. Beachten Sie freilich, dass Studierende, die bereits ordentlich in einem oder mehreren Studiengängen an der JMU immatrikuliert sind, keine (gleichzeitigen) Modulstudien betreiben können.

Wer bei der Wahl des Studiengangs noch unsicher ist, kann die Orientierungsstudien nutzen, um weitere Klarheit zu erlangen. Anders als im Modulstudium, welches sich auf ein Fach beschränkt, können hier Module aus verschiedenen Fächern belegt werden, so dass es ohne Druck möglich ist, unterschiedliche Fachkulturen aus eigener Erfahrung kennenzulernen. Wie bei den Modulstudien gilt auch für die Orientierungsstudien, dass bestandene Prüfungsleistungen für ein folgendes Fachstudium anrechenbar sind.

Da nicht alle Fächer Modulstudien anbieten bzw. Module für das Orientierungsstudium beisteuern, prüfen Sie bitte im Vorfeld durch Klick auf die obigen Links das aktuelle Angebot!

An der Uni Würzburg gibt es für Studierende aller Fächer Zertifikatsstudien, die sich mit den Themen "Globale Systeme und Interkulturelle Kompetenz" sowie "Nachhaltigkeit und globale Verantwortung" beschäftigen. Ausführliche Informationen finden sich auf der Webseite des GSiK-Projekts.

Außerdem kann von allen Studierenden der JMU, die sich im Bereich Museumsarbeit professionalisieren wollen, die Zusatzqualifikation Lebenswelten verstehen und kommunizieren. Historisch-anthropologische Expertise für Museen erworben werden.

Die Promotion besteht aus einer Dissertation, die auf einem begrenzten thematischen Gebiet wesentliche Forschungsergebnisse enthalten muss, und aus einer mündlichen Doktorprüfung, die im Wesentlichen der Verteidigung der Dissertation gleichkommt. Die Promotion richtet sich nach der Promotionsordnung der Philosophischen Fakultät. Für die Promotion wird ein vorhergehender Abschluss der Diplom- oder Magisterprüfung oder eines Masters vorausgesetzt. Neben der Individualpromotion besteht auch die Möglichkeit der Promotion im Rahmen der Würzburger Graduiertenschule.

Organisatorisches rund ums Studium

Üblicherweise findet in der ersten Vorlesungswoche in der Bibliothek des Lehrstuhls eine Einführungsveranstaltung für Erstsemester mit Gelegenheit zu individueller Studienberatung und Führung durch Institut/Bibliothek statt. Diese sollte natürlich nicht versäumt werden. Näheres finden Sie im Vorlesungsverzeichnis (dort: "Einführungsveranstaltungen zum Studienbeginn").

Bachelor/Master:

Nach welcher Prüfungsordnung Sie studieren, können Sie WueStudy entnehmen: Mein Studium → Studienplaner. Die Jahreszahl hinter jedem Studienfach zeigt die für Sie geltende Version der Fachspezifischen Bestimmungen an.

Berufliche Perspektiven nach dem Studium

Der konsekutive Bachelor-Master-Studiengang Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie mit möglicher anschließender Promotion dient primär der Vorbereitung auf das wissenschaftliche Berufsfeld des Vor- und Frühgeschichtlichen Archäologen oder der Archäologin

  • an der Universität
  • in anderen Forschungseinrichtungen
  • in der Bodendenkmalpflege / in Grabungsfirmen
  • im Museumswesen.

Daneben können Bachelor-Absolventen/innen des Studienfachs Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie in eine berufsorientierte Ausbildung für Tätigkeiten außerhalb der wissenschaftlichen Berufsfelder einsteigen, wie etwa Verlagswesen, Bibliothekswesen, Kulturmanagement, Medien, Touristik, Museologie, PR, Diplomatie.

Career Centre der Universität Würzburg

Das Career Centre bietet Ihnen ein breites Veranstaltungs- und Beratungsangebot zur beruflichen Orientierung an.

Lesenswerte Informationen zu möglichen Tätigkeitsbereichen finden Sie auf der Webseite des Career Centre in der Broschüre Berufsfelder für Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftler.

Agentur für Arbeit

Die Agentur für Arbeit pflegt eine umfangreiche Datenbank mit Informationen zu beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten.

Die hier wiedergegebenen Studieninformationen sind sorgfältig erstellt und werden regelmäßig aktualisiert. Dennoch können sie in Ausnahmefällen Fehler enthalten, veraltet sein oder nicht alle Sonderfälle wiedergeben. Bitte sichern Sie sich deshalb insbesondere bei zulassungs- und prüfungskritischen Themen auf den entsprechenden Internetseiten der Universität Würzburg bzw. der rechtsverbindlichen Quelle, im Regelfall der Prüfungsordnung Ihres Studiengangs, ab. Falls Sie eine Ungenauigkeit entdecken, freuen wir uns über einen Hinweis: am einfachsten per E-Mail an studienberatung@uni-wuerzburg.de.