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Studium

Europäische Ethnologie/Empirische Kulturwissenschaft

Europäische Ethnologie/Empirische Kulturwissenschaft kann an der Universität Würzburg als Bachelor- und als Masterstudiengang studiert werden.

Die Europäische Ethnologie ist auch Bestandteil des gesellschaftswissenschaftlichen Bereichs (GWS) der Lehramtsstudiengänge.

Europäische Ethnologie/Empirische Kulturwissenschaft (Bachelor)

Studiengang

Abschluss Bachelor of Arts (B.A.) in 6 Semestern
Ausprägungen/
Kombinierbarkeit
75-Punkte-Hauptfach
kombinierbar mit allen anderen 75-Punkte-Hauptfächern (Zwei-Hauptfächer-Studium)

60-Punkte-Nebenfach
kombinierbar mit allen 120-Punkte-Hauptfächern (Hauptfach/Nebenfach-Studium)
Studienbeginn zu einem Sommer- und Wintersemester möglich
   

Zulassung/Bewerbung

Zulassungsbeschränkung zulassungsfrei
Eignungsprüfung keine


Europäische Ethnologie/Empirische Kulturwissenschaft (Master)

Studiengang

Abschluss Master of  Arts (M.A.) in 4 Semestern
Ausprägungen/
Kombinierbarkeit

120-Punkte-Einzelfach
nicht mit anderen Fächern kombinierbar

45-Punkte-Hauptfach
kombinierbar mit allen anderen 45-Punkte-Hauptfächern (Zwei-Hauptfächer-Studium)

Studienbeginn zu einem Winter- und Sommersemester möglich
   

Zulassung/Bewerbung

Zulassungsbeschränkung

zulassungsfrei, aber fachliche Zugangsvoraussetzungen (Achtung: Bewerbung erforderlich! Infos zu Fristen und Verfahren)

Eignungsverfahren

nein

Die Europäische Ethnologie ist eine Kulturwissenschaft, die sich mit Lebensweisen und Lebenswelten in Europa beschäftigt. Sie ist aus der Volkskunde hervorgegangen. Die Europäische Ethnologie untersucht viele verschiedene Phänomene der Alltagskultur in gegenwartsbezogener und historischer Perspektive. Beide Sichtweisen dienen dazu, kulturelle Ordnungen und Dynamiken moderner Gesellschaften zu analysieren und zu interpretieren. „Kultur“ ist dabei neben „Alltag“ eine der Leitperspektiven des Faches. Weil Kultur dynamisch ist, bezeichnet der Begriff nicht „unveränderliche“ Traditionen oder Werte und meint auch nicht den Lebensstil gesellschaftlich Privilegierter. Vielmehr bezeichnet der Begriff Kultur die dynamischen, sich ständig verändernden Ausdrucksformen in denen Wirklichkeit gelebt wird. Kultur beschreibt den permanenten Prozess, in dem Gesellschaft alltäglich ausgehandelt wird. Damit handelt Kultur vor allem davon, wie Akteur*innen ihre Lebenswelt wahrnehmen, wie sie kommunizieren und wie sie handeln. Dieses weite Verständnis von Kultur „lässt die Alltagswelt als den jeweils konkreten Ort und die konkrete Zeit erscheinen, in denen Kultur „gelebt“ und zugleich beobachtet wird" 1. Der Fokus des Faches liegt damit auf den konkreten Alltagen von Menschen auch im Zusammenhang mit anderen Lebewesen (Tiere, Pflanzen oder Mikroben) sowie der Umwelt, in der sie leben.

Erkenntnisinteresse und Fragestellungen

Europäische Ethnolog*innen möchten verstehen, wie unterschiedliche Akteur*innen Kultur (materiell und immateriell) gestalten. Sie wollen wissen, wie gesellschaftlich Prägendes zustande kommt und hinterfragen Vertrautes kritisch. Die Forschungsmethoden des Faches sind qualitativ und ethnografisch, um der Lebenswelt der jeweiligen Akteur*innen so nah als möglich zu kommen. Dabei ergeben sich vielfältige und unterschiedliche Fragestellungen. Am Lehrstuhl in Würzburg wird in Forschung und Lehre beispielsweise untersucht, was es mit den kulturellen Praktiken um das „Selfie“ auf sich hat, warum „die Rückkehr der Wölfe“ für Schlagzeilen sorgt oder warum gerade so viele Menschen für oder gegen die Aufnahme von Geflüchteten in Deutschland demonstrieren. Die Antworten auf diese Fragen finden wir als Europäische Ethnolog*innen dort, wo menschliche Praktiken stattfinden: Auf der Spur der kulturellen Handlungen um das Selfie landen wir z.B. vor der Würzburger Residenz, auf Instagram oder bei materiell-technischen Gegenständen wie Selfie-Sticks oder Sofortbildkameras. Fragen nach der Rückkehr der Wölfe bringen uns zu Schäfer*innen und Schafen, Jäger*innen, Kulturlandschaften und Naturschutzbünden aber lassen uns auch Kinderbücher, Tageszeitungen, Gesetzestexte oder historische Dokumente lesen. Der Diskurs um die sogenannte „Flüchtlingskrise“ eröffnet bspw. Fragen nach Identität und Heimat, Inklusion und Exklusion und führt uns in aktuelle Wahlprogramme, zur #metwo-Debatte, in Landtage, Unterkünfte für Geflüchtete, zu Demonstrationen und zu historischen Diskursen um Rassismus, Radikalisierung oder Kolonialismus, die uns häufig weit in die Vergangenheit zurückführen.

Um gegenwärtige wie vergangene Alltage zu analysieren, denken und forschen Europäische Ethnolog*innen immer dort, wo kulturelle und soziale Aushandlungen passieren. Welche Orte und Situationen von Alltagsleben – also wo in Raum und Zeit – dafür ausgewählt werden, hängt fast immer von den einzelnen Fragestellungen und den Zugangsmöglichkeiten bzw. der Quellenlage ab. In den meisten Fällen wählen Europäische Ethnolog*innen überschaubare Beobachtungsbereiche von Alltag aus – in der Hoffnung, dann möglichst nah dran zu sein und besonders genau beobachten, beschreiben und analysieren zu können. Hierbei geht das Fach von der Vorstellung aus, „daß auch in einem kleinen gesellschaftlichen Ausschnitt die Funktionsweisen und Wirkungsprinzipien „des Ganzen“ der Kultur aufzufinden sind" 2.

Wie forscht und arbeitet die Europäische Ethnologie?

Um herauszufinden, wie sich die für Europäische Ethnolog*innen so zentralen Alltage konkret gestalten, wird häufig ethnografisch gearbeitet. Das bedeutet unter anderem auch am Leben der untersuchten Akteur*innen Teil zu nehmen. Der grundlegende Gedanke dieses Vorgehens ist, dass es nur so möglich ist, zu verstehen, warum Menschen auf eine bestimmte Art und Weise denken, reden und handeln, wenn man selbst dabei ist und mitmacht. Das „Labor“ Europäischer Ethnolog*innen ist das alltägliche Leben von Menschen. Diese sogenannte „Teilnehmende Beobachtung“ ist eine der grundlegenden Methoden des Faches, auch wenn sie sich nicht immer und für alle Fragestellungen eignet. Aus diesem Grund bedienen sich Europäische Ethnolog*innen fast immer auch an weiteren Methoden bzw. einem Mix unterschiedlicher Methoden und Analyseverfahren (wie z.B. Medien-, Bild- und Textanalysen, Quellen- und Archivrecherche, Diskursanalyse, unterschiedlichen Interviewtechniken, materieller Kulturanalyse, Erzähl- und Raumforschung sowie vielen weiteren).

Wie in vielen anderen Wissenschaften nimmt das Lesen von Forschungs- und Quellenliteratur einen großen Teil der Beschäftigung ein. Bevor Forschende versuchen, die Alltage und die Akteur*innen

kennenzulernen, müssen sie die einschlägige Forschungsliteratur zu den von ihnen untersuchten Phänomenen kennen und sich Wissen um die gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen aneignen. Dazu kann auch gehören, eine neue Sprache, einen neuen „Sprech“ (IT-ler*innen nutzen eine andere Sprache als Erzieher*innen oder die Nutzer*innen eines Chatforums) oder einen bestimmten Dialekt zu erlernen.  Die Forschungsergebnisse, die Europäische Ethnolog*innen erbringen, können aufgrund dieser qualitativen Ansätze auch nie repräsentativ sein:

„Ethnographische Forschung ist daher auch nicht repräsentativ – es geht nicht darum, Statistiken herzustellen oder eine möglichst große Anzahl an Menschen zu befragen. Stattdessen versucht die Europäische Ethnologie Antworten zu geben, die aus einer umfassenden Kenntnis des Feldes gespeist sind. Es werden zwar keine großen Zahlen untersucht, dafür aber kleine Gruppen sehr genau. Ethnologinnen und Ethnologen wollen ihren Untersuchungsgegenstand verstehen und interpretieren, nicht auflisten“3. 

Was lernen Studierende im Studium der Europäischen Ethnologie/Empirischen Kulturwissenschaft?

Die Europäische Ethnologie gibt ihren Studierenden Werkzeuge und Perspektiven an die Hand, um gegenwärtigen wie vergangenen Alltagen von Menschen, ihren Beziehungen zueinander sowie zu den mit ihnen verbundenen Lebewesen und Dingen konkret nachzuspüren. Im Studium erlernen Studierende komplexe Lebenswelten zu analysieren, fragen nach alltäglichen Phänomenen wie Zusammenhängen und lernen dabei, „Common Sense“-Annahmen in Frage zu stellen. Konkret erlernen Studierende den Umgang mit unterschiedlichen Analysetechniken und kulturwissenschaftlichen Theorien, um Inhalte und Strukturen historischer und gegenwärtiger Alltage anhand konkreter Beispiele verstehend deuten zu können. In den unterschiedlichen Veranstaltungen lernen sie ein breitgefächertes Set an Methoden und Theorien sowie deren gegenstandsbezogene Anwendung kennen. Diverse Seminare bieten Raum das Erlernte konkret anzuwenden und bspw. empirisches Forschen, den Umgang mit (historischen) Quellen oder Medienanalysen in kleinen Feldstudien selbst auszuprobieren. Gleichzeitig erlernen Studierende Grundlagen selbständigen wissenschaftlichen Arbeitens mit entsprechender Urteils- und Problemlösungsfähigkeit sowie der Befähigung zur Recherche, Verdichtung, Strukturierung und Vermittlung von Informationen. Über Exkursionen und in die Seminare eingebettete Projekte machen Studierende praktische Erfahrungen und erwerben bspw. Kompetenzen in der Fotografie, dem Erarbeiten unterschiedlicher wissenschaftlicher wie populärer Textformen, dem Konzipieren und Umsetzten von Ausstellungen oder dem Erstellen einer E-Learning-Plattform. Das grundlegende „Handwerkszeug“ wie die Auswertung von wissenschaftlicher Literatur und das Verfassen wissenschaftlicher Texte werden im Laufe der ersten Semester in Tutorien erarbeitet.

 

1 Kaschuba, Wolfgang: Einführung in die Europäische Ethnologie. München 2006 [1999], S. 115.

2 Ebd. S. 115.

3 Römhild, Regina: Wie arbeiten Europäische Ethnologinnen und Ethnologen, wenn sie forschen? In: euriethno.hu-berlin.de. URL: https://www.euroethno.hu-berlin.de/de/institut/fach/fragen-antworten (19.12.2018).

Der Lehrstuhl für Europäische Ethnologie/Empirische Kulturwissenschaft gehört dem Institut für deutsche Philologie an, das wiederum der Philosophischen Fakultät (Historische, Philologische, Kultur- und Geographische Wissenschaften) der Universität Würzburg zugeordnet ist.

Seit 2017 neu am Standort Würzburg ist der Schwerpunkt „Multispecies Studies“ bzw. „Anthropology beyond the Human“. Mit dieser Perspektive rückt die Verbundenheit von Menschen und anderen Lebensformen verstärkt in die Arbeitsfelder von Kulturwissenschaftler*innen. Die Beziehungen zwischen unterschiedlichen Spezies (Menschen, Tiere, Mikroben, Pflanzen) treten in den Fokus, der über eine anthropozentrische Betrachtung hinausgeht.  Dabei stellt sich auch die zentrale Frage der Geisteswissenschaften neu: wie wollen wir (zusammen) leben?

Neben diesem neuen Fokus führt der Lehrstuhl bereits etablierte Schwerpunkte in Lehre und Forschung weiter: auch aktuell werden Themen rund um die Vielheit historischer wie gegenwärtiger Lebenswelten in Zeit und Raum erforscht. Zentral war und bleibt dabei der Raum indem der Lehrstuhl verortet ist; also konkret Würzburg, Unterfranken, Franken in seinen vielfachen Bezügen zur Welt. Wesentlich ist auch das Interesse am Alltag der Vielen und der Marginalisierten. Daneben knüpft der Lehrstuhl an Fragen zu (vergangenen) Glaubensvorstellungen, Religiosität und Spiritualität ebenso an wie an der in Würzburg überaus erfolgreichen Erforschung narrativer Kultur.

Neben Lehre und Forschung gibt es am Lehrstuhl auch eine eigene Zeitschrift: In der „Alltag - Kultur - Wissenschaft. Beiträge zur Europäischen Ethnologie“, erscheinen jährlich unterschiedliche Aufsätze von Fachkolleg*innen, die zu Vorträgen nach Würzburg eingeladen wurden. Aktuelle Forschungsergebnisse aus Projekten junger Wissenschaftler*innen und Studierender sind in der zwei Mal im Jahr erscheinenden Reihe „Würzburger Studien zur Europäischen Ethnologie“ nachzulesen.

Lehre und Lernen am Würzburger Lehrstuhl

Der Würzburger Lehrstuhl zeichnet sich dadurch aus, die große Bandbreite volkskundlich-kulturwissenschaftlicher Arbeitsfelder über ein breit aufgestelltes Team widerzuspiegeln. Das Lehrangebot wird durch die Forschungsgebiete der jeweiligen Dozierenden geprägt und bietet Studierenden somit die Möglichkeit viele verschiedene Schwerpunkte zu vertiefen. Die einzelnen Schwerpunkte der Lehrpersonen finden Sie auf der Homepage des Lehrstuhls und das jeweilige Vorlesungsverzeichnis bietet Einblick in das spannende und diverse Kursangebot der Europäischen Ethnologie in Würzburg.

Neben methodischen und theoretischen Kursen bietet der Würzburger Lehrstuhl auch praxisbezogene Lehre an: Hier werden Weblogs erarbeitet, Interviews geführt, eigenständig ethnografisch geforscht, Ausstellungen konzipiert und realisiert und der Umgang mit unterschiedlichen Quellen, der Film- oder Fotokamera geübt. Wer Professor*innen außerhalb des wenig interaktiven Formats einer Vorlesung begegnen möchte, sollte die Veranstaltung „Pizza mit dem Prof“ besuchen:  Bei einem Stückchen Pizza finden Studierende die Möglichkeit mit (internationalen) Professor*innen unterschiedliche Fachrichtungen zu diskutieren und einen Einblick in deren aktuelle Forschungsprojekte zu bekommen.  Außerdem finden im Rahmen der Hauptvorlesung immer wieder sogenannte „offene Lehrveranstaltungen“ statt. Hier stellen Gäste aus verschiedenen Fachgebieten jeweils ihre Forschungen vor, wozu außer den Hörenden der Vorlesung auch andere Interessierte herzlich eingeladen sind.

 

Informationen zum Studium

Im Bachelorstudiengang Europäische Ethnologie/Empirische Kulturwissenschaft erwerben Sie Kenntnisse im wissenschaftlichen Arbeiten mit verschiedenen Quellen wie Dokumenten, Fotos, Filmen und Gegenständen, in der Anwendung qualitativer Forschungsmethoden, der Durchführung von Forschungsprojekten, im Verfassen wissenschaftlicher Texte und anderer Präsentationsformen von Forschungsergebnissen. Sie lernen gesellschaftliche und kulturelle Phänomene kritisch zu hinterfragen, interkulturell zu denken, und unter die Oberfläche von vermeintlich Offensichtlichem und Selbstverständlichem vorzudringen.

Zusätzlich gewährleisten Exkursionen, ein empirisches Forschungsprojekt sowie die Mitarbeit an Ausstellungsprojekten mit externen Kooperationspartner*innen eine interdisziplinäre, berufs- und praxisorientierte wissenschaftliche Ausbildung. Die Prüfungsordnungen und Modulhandbücher geben Auskunft über den konkreten Aufbau und Ablauf des Studiums und das jeweilige Vorlesungsverzeichnis bietet Einblick in das spannende und diverse Kursangebot der Europäischen Ethnologie in Würzburg.

 

Im Masterstudiengang Europäische Ethnologie/Empirische Kulturwissenschaft erwerben Sie Kenntnisse im wissenschaftlichen Arbeiten mit verschiedenen Quellen wie Dokumenten, Fotos, Filmen und Gegenständen, in der Anwendung qualitativer Forschungsmethoden, der Durchführung von Forschungsprojekten, im Verfassen wissenschaftlicher Texte und anderer Präsentationsformen von Forschungsergebnissen. Sie lernen gesellschaftliche und kulturelle Phänomene kritisch zu hinterfragen, interkulturell zu denken, und unter die Oberfläche von vermeintlich Offensichtlichem und Selbstverständlichem vorzudringen.

Zusätzlich gewährleisten Exkursionen, ein empirisches Forschungsprojekt sowie die Mitarbeit an Ausstellungsprojekten mit externen Kooperationspartner*innen eine interdisziplinäre, berufs- und praxisorientierte wissenschaftliche Ausbildung. Die Prüfungsordnungen und Modulhandbücher geben Auskunft über den konkreten Aufbau und Ablauf des Studiums und das jeweilige Vorlesungsverzeichnis bietet Einblick in das spannende und diverse Kursangebot der Europäischen Ethnologie in Würzburg.

Zulassungsvoraussetzungen

Um ein Masterstudium aufnehmen zu können, ist ein erfolgreich absolviertes Erststudium (in der Regel ein Bachelor) Voraussetzung. Außerdem müssen bestimmte fachliche Zulassungsvoraussetzungen erfüllt sein, d.h. Sie müssen über bestimmte fachliche Kompetenzen in einem gewissen Umfang (ECTS) verfügen. Details über die Bedingungen für den Masterzugang können Sie dem § 4 der Fachspezifischen Bestimmungen entnehmen.

Mittelalter und Frühe Neuzeit (120 ECTS)
Bachelorabsolventen der Europäischen Ethnologie/Empirischen Kulturwissenschaft haben die Möglichkeit, den Master-Studiengang Mittelalter und Frühe Neuzeit zu studieren. An dem interdisziplinären Masterprogramm sind elf mediävistische Fachbereiche der Uni Würzburg beteiligt. Die Studierenden können einen Schwerpunktbereich aus sechs Disziplinen wählen und im Wahlpflichtbereich Module aus weiteren Fachbereichen belegen.

Infoseite des Fachbereichs
Literaturliste

Alternativ zur Einschreibung in einen regulären Studiengang ist es in vielen Fächern auch möglich, Modulstudien zu betreiben, also selektiv nur einzelne Module zu absolvieren, um sich wissenschaftlich oder beruflich weiterzubilden oder auch um für ein späteres Studium mit Abschlussziel vorzuarbeiten, da die im Rahmen der Modulstudien abgelegten Prüfungsleistungen anrechenbar sind. Beachten Sie freilich, dass Studierende, die bereits ordentlich in einem oder mehreren Studiengängen an der JMU immatrikuliert sind, keine (gleichzeitigen) Modulstudien betreiben können.

Wer bei der Wahl des Studiengangs noch unsicher ist, kann die Orientierungsstudien nutzen, um weitere Klarheit zu erlangen. Anders als im Modulstudium, welches sich auf ein Fach beschränkt, können hier Module aus verschiedenen Fächern belegt werden, so dass es ohne Druck möglich ist, unterschiedliche Fachkulturen aus eigener Erfahrung kennenzulernen. Wie bei den Modulstudien gilt auch für die Orientierungsstudien, dass bestandene Prüfungsleistungen für ein folgendes Fachstudium anrechenbar sind.

Da nicht alle Fächer Modulstudien anbieten bzw. Module für das Orientierungsstudium beisteuern, prüfen Sie bitte im Vorfeld durch Klick auf die obigen Links das aktuelle Angebot!

Neben dem regulären Studienabschluss können Studierende der Philosophischen Fakultät die Zusatzqualifikation Kulturvermittlung erwerben.

Darüber hinaus gibt es an der Uni Würzburg für Studierende aller Fächer Zertifikatsstudien, die sich mit den Themen "Globale Systeme und Interkulturelle Kompetenz" sowie "Nachhaltigkeit und globale Verantwortung" beschäftigen. Ausführliche Informationen finden sich auf der Webseite des GSiK-Projekts.

Außerdem kann von allen Studierenden der JMU, die sich im Bereich Museumsarbeit professionalisieren wollen, die Zusatzqualifikation Lebenswelten verstehen und kommunizieren. Historisch-anthropologische Expertise für Museen erworben werden.

Die Promotion besteht aus einer Dissertation, die auf einem begrenzten thematischen Gebiet wesentliche Forschungsergebnisse enthalten muss, und aus einer mündlichen Doktorprüfung, die im Wesentlichen der Verteidigung der Dissertation gleichkommt. Die Promotion richtet sich nach der Promotionsordnung der Philosophischen Fakultät. Für die Promotion wird ein vorhergehender Abschluss der Diplom- oder Magisterprüfung oder eines Masters vorausgesetzt. Neben der Individualpromotion besteht auch die Möglichkeit der Promotion im Rahmen der Würzburger Graduiertenschule.

Organisatorisches rund ums Studium

In der ersten Vorlesungswoche findet in der Regel eine Einführungsveranstaltung für Erstsemestrige statt. Hier erhalten Sie hilfreiche Tipps zu Organisation und Inhalten Ihres Studiums. Im Anschluss findet ein „Ersti-Café“ im Gemeinschaftsraum des Lehrstuhls statt, bei dem Sie die Gelegenheit haben Ihre Kommiliton*innen sowie das Lehrstuhlteam kennen zu lernen, Fragen zu stellen und gemeinsam Kaffee, Tee und Kuchen zu genießen. Die Angaben, wann und wo die Einführungsveranstaltung stattfindet, finden Sie im  Vorlesungsverzeichnis  („Einführungsveranstaltungen zum Studienbeginn“). Beachten Sie bitte, dass Sie sich frühzeitig (vor Vorlesungsbeginn!) online (über das WueStudy-Portal) für die Teilnahme an Kursen anmelden und ihren individuellen Stundenplan erstellen müssen. Eine allgemeine Anleitung zur Stundenplanerstellung finden Sie auf der Webseite der  Zentralen Studienberatung. Die Prüfungsordnungen und Modulhandbücher geben Auskunft über den Aufbau und Ablauf des Studiums. Bei Fragen hilft Ihnen sowohl die Fachschaftsinitiative als auch die Fachstudienberatung gerne weiter. Die Fachschaft und die Fachschaftsinitiative organisieren unterschiedliche Veranstaltungen für Studienanfänger*innen, um das Kennenlernen zu fördern. Falls Sie Fragen an spezifische Lehrende haben, finden Sie die Sprechstundenzeiten aller Mitarbeitenden auf der Homepage (und an den Bürotüren).

Bachelor/Master:

Nach welcher Prüfungsordnung Sie studieren, können Sie WueStudy entnehmen: Mein Studium → Studienplaner. Die Jahreszahl hinter jedem Studienfach zeigt die für Sie geltende Version der Fachspezifischen Bestimmungen an.

Berufliche Perspektiven nach dem Studium

Das Studium der Europäischen Ethnologie/Empirischen Kulturwissenschaft ist nicht ausschließlich auf bestimmte Berufe zugeschnitten, vermittelt dafür jedoch vielseitig anwendbare Qualifikationen. Europäische Ethnolog*innen sind in diversen Bereichen tätig und ihre Berufsaussichten sind im Fächervergleich der Sozial- und Geisteswissenschaften durchwegs gut. Neben fachnahen Arbeitsfeldern wie Museums- und Ausstellungswesen, Medien, (interkultureller) Kulturvermittlung und -verwaltung, Bildungsarbeit, Archivwesen und Tätigkeiten im Wissenschaftsbetrieb nehmen die Beschäftigungsmöglichkeiten in bis vor Kurzem atypischen Berufsfeldern wie der Wirtschaft oder der Unternehmensberatung zu. Gerade aufgrund der erlernten Kompetenzen in qualitativer ethnografischer Forschung, einem breiten Wissen um die Komplexität gegenwärtiger Lebenswelten sowie einer historischen und kritischen Perspektive auf das Zusammenleben von Menschen finden viele Absolvent*innen Jobs im Diversity Management, der Gleichstellung, der Politik, im Consulting, als Botschafter*innen, im Journalismus, als Beauftragte für Geflüchtete, in der Denkmal- oder Heimatpflege, bei NGOs und Stiftungen, in der Forschung, der Gestaltung oder in der Freizeit- und Tourismusindustrie. 

Um Fragen nach der Zukunft in der Arbeitswelt zu beantworten, stehen Europäische Ethnolog*innen unterschiedlicher Berufsfelder den Studierenden im Seminar „Berufspraxis“ Rede und Antwort. Sie berichten von ihren ganz persönlichen Wegen in die Arbeitswelt, erzählen von Bewerbungsphasen, aus ihrem beruflichen Alltag und verdeutlichen, wie und warum ihnen ihr Studium der Europäischen Ethnologie zu ihren heutigen Berufen verholfen hat. Um konkrete Einblicke in die europäisch-ethnologische Berufspraxis zu erhalten hilft der Lehrstuhl bei der Vermittlung von Praktika in unterschiedliche Berufsfelder weiter. Exkursionen, Praxisseminare und Gastvorträge ermöglichen es den Studierenden ein Netzwerk zu unterschiedlichen Institutionen, Praktiker*innen und Kooperationspartner*innen aufzubauen und für Ihre berufliche Zukunft wichtige und spannende Kontakte zu knüpfen.

Career Centre der Universität Würzburg

Das Career Centre bietet Ihnen ein breites Veranstaltungs- und Beratungsangebot zur beruflichen Orientierung an.

Lesenswerte Informationen zu möglichen Tätigkeitsbereichen finden Sie auf der Webseite des Career Centre in der Broschüre Berufsfelder für Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftler.

Agentur für Arbeit

Die Agentur für Arbeit pflegt eine umfangreiche Datenbank mit Informationen zu beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten.

Die hier wiedergegebenen Studieninformationen sind sorgfältig erstellt und werden regelmäßig aktualisiert. Dennoch können sie in Ausnahmefällen Fehler enthalten, veraltet sein oder nicht alle Sonderfälle wiedergeben. Bitte sichern Sie sich deshalb insbesondere bei zulassungs- und prüfungskritischen Themen auf den entsprechenden Internetseiten der Universität Würzburg bzw. der rechtsverbindlichen Quelle, im Regelfall der Prüfungsordnung Ihres Studiengangs, ab. Falls Sie eine Ungenauigkeit entdecken, freuen wir uns über einen Hinweis: am einfachsten per E-Mail an studienberatung@uni-wuerzburg.de.