Katharina Haß
Rechenschaftsbericht von Katharina Haß (Wintersemester 2009/20010)
Name: Katharina Haß
Kontakt: katharina.hass@uni-wuerzburg.de
Herkunft: Alsfeld (Oberhessen)
Alter: 22
Studienfach: Psychologie
Fachsemester: 3
Hochschulgruppenzugehörigkeit: GHG
AK Betreuungen: Ak Gleichstellung
Fachschaftenpate für: Philosophische Fakultät I
Projekte: Erstimesse, Erstiparty
Gremienmitgliedschaft: Senat, Studentischer Konvent
Engagement außerhalb der Hochschule: Terre des Femmes (Städtegruppe Würzburg)
Arbeitsbericht der studentischen Senatorin und Sprecherrätin Katharina Haß
Wintersemester 2009/10
Am 1. Oktober 2009 begann offiziell meine Amtszeit als Mitglied des Sprecher-und Sprecherinnenrat, des Senats sowie des Hochschulrats. Aber schon nach den Hochschulwahlen nahm ich zusammen mit meinen Kommilitoninnen und Kommilitonen des designierten Sprecher-und Sprecherinnenrats , meine Arbeit in Angriff.
Zunächst möchte ich einen Überblick über meine Arbeitsfelder und Aufgaben geben. Ich bin Mitglied folgender Gremien innerhalb unserer Hochschule:
- Dem Senat, bestehend aus 9 Mitgliedern
- Dem Hochschulrat, bestehend aus 17 Mitgliedern
- Sowie natürlich dem Sprecherinnen-und Sprecherrat 09/10 und somit auch dem
studentischen Konvent
Außerdem leite ich zusammen mit Lilli Probst und Linda Vierheilig den
- Arbeitskreis Gleichstellung
Gerne stehe ich euch für ergänzende Informationen und Fragen zur Verfügung: katharina.hass@uni-wuerzburg.de
1. Meine Tätigkeit im Sprecher-und Sprecherinnenrat 09/10:
Ich habe die Erstsemester-Informationsmesse in der Hubland-Mensa organisiert. Ich hoffe, dass sich auch im kommenden Sommersemester wieder eine Möglichkeit zur Durchführung einer solchen Veranstaltung ergibt. Natürlich würde ich hier auch wieder die Vorbereitungen treffen und diesmal auch das Online-Anmelde-Formular wiederbeleben, um einen reibungslosen Ablauf wieder zu gewährleisten. Mit Laura Gunesch habe ich erste Vorbereitungen für die Ersti-Party am Hubland getroffen, z.B. in Form von Absprachen mit dem Studentenwerk Würzburg. Anfang November stattete ich mit Lilli Probst dem bayerischen Minister für Wissenschaft. Forschung und Kunst, Herrn Dr. Heubisch in München einen Besuch ab. In jenem Gespräch, zu dem er die bayerischen Studierendenvertreter einlud, wurde der Bologna-Prozess in Bayern thematisiert. Wir halfen bei der Formulierung und Verabschiedung eines Forderungskatalogs der Landes-Asten-Konferenz, die dem Minister übergeben wurde. Für unsere Zeitung „Sprachrohr“ berichtete ich kritisch über das Treffen mit dem Minister. Noch vor der Besetzung des Würzburger Audimax begeisterte ich mich für den Vorschlag des Asta der Universität Kiel, ein Carepaket für die streikenden Kommilitoninnen und Kommilitonen in Österreich zu schicken. Also
schickte ich einen Solidaritätsbrief und zwei Pakete mit Lebensmitteln nach Wien. Heute, am 13. Januar, bin ich mit Laura Hoffmann wieder zu Herrn Dr. Heubisch nach München gefahren, um mich für die Einführung der Verfassten Studierendenschaft in Bayern stark zu machen. Und am 5. Februar nehme ich wieder an einer Podiumsdiskussion in München mit den StudierendenvertreterInnen aus München und Coburg zum Thema Bologna-Prozess in Bayern teil.
2. Meine Tätigkeit im Arbeitskreis Gleichstellung
Feminismus und Gleichstellung sind Themen, die nicht sofort jeden Studierenden ansprechen. Um für jene wichtigen gesellschaftlichen Belange eine Lobby zu bilden, habe ich mir den AK Gleichstellung ausgesucht, den ich in guter Zusammenarbeit mit Linda und Lilli leite. Noch haben wir wenige Mitglieder, aber ich bin mir sicher, dass sich dies ändern wird, schließlich haben wir viele Projekte in Planung. Um auf die Situation des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses aufmerksam zu machen, habe ich Frau Professor Dr. Dabauvalle, die Frauenbeauftragte und eines der Senatsmitglieder, zu diesem Thema interviewt. Dieses Interview wird in der kommenden Sprachrohr-Ausgabe erscheinen. Am diesjährigen Abituriententag hatte neben dem SSR auch der AK Gleichstellung einen Informationsstand innerhalb des Abiturientencafes. Ich hoffe, dass der AK durch eine ungewöhnliche Darstellung neue Interessenten anziehen kann, ob sie schon studieren oder nicht. „Gender Studies“ sind schon an anderen Universitäten im Rahmen des Bologna-Prozesses als Schlüsselqualifikation in das ECTS-System integriert. Würzburg hinkt diesbezüglich leider noch hinterher, aber wir haben schon Pläne für die Zukunft: Mit Hilfe Frau Prof. Dr. Müller-Brandeck-Bocquets erarbeiten wir gerade ein Konzept für die Einführung solcher „Gender-Studies“, um die Studierenden über den Tellerrand schauen zu lassen. Die Veranstaltungen werden freiwillig sein, es werden Vorlesungen und ergänzende Seminare stattfinden.
3. Meine Tätigkeit im Senat und Hochschulrat
Am Anfang meiner Amtszeit habe ich mit den anderen StudierendenvertreterInnen einen alternativen Entwurf der Studienbeitragsordnung erarbeitet und dem Konvent zur Abstimmung gestellt. In diesem Entwurf wollten wir die Ordnung sozial gerechter gestalten und dem Konvent mehr Kompetenzen einräumen. Der Entwurf wurde in den Gremien Konvent und Senat kontrovers diskutiert, was dazu führte, dass nicht alle Punkte der Ordnung übernommen wurden. Auch wenn sich viele Punkte, wie etwa die Zahlungsfristen oder Befreiungsgründe nicht durchsetzen liesen, denke ich heute noch, dass es unerlässlich ist, der Hochschulleitung deutlich zu machen, was die Interessen der Studierenden sind. Ich habe auch nach der Verabschiedung der Studienbeitragsordnung dem Senat nochmals deutlich gemacht, dass unsere Studiengebühren ausschließlich der Verbesserung der Lehre dienen sollten, auch wenn der Wortlaut im darüber stehenden Hochschulgesetz ein anderer, leider weit ausdehnbarer ist („Verbesserung der Studienbedingungen“). Da ich mich sehr für Geschlechtergerechtigkeit interessiere, habe ich auch mit Frau Prof. Dabauvalle die Ranglisten der Berufungen kritisiert. Dies führte zu Vorschlägen des Senats an die jeweiligen
Institute, die Ranglisten für die Wiederbesetzungen der Professuren zu überdenken. Durch den aktuellen Bildungsstreik und mein Interesse an der Redemokratisierung der universitären Gremien, habe ich dem Senat den Vorschlag unterbreitet, zunächst auf Antrag mir einen Gast, also einen oder eine Studierende in die Sitzungen einladen zu dürfen. Vor allem steht der Senat meinem Vorschlag, einen oder eine weitere studentische SenatorIn durch die Studierenden wählen zu lassen, sehr offen gegenüber, nachdem ich mich vorab mit den einzelnen Mitgliedern nach Möglichkeit traf oder über Emails in Kontakt getreten bin. Ich hoffe, dass die Grundordnung unserer Universität bis zu den kommenden Hochschulwahlen in diese Richtung geändert wird. So sehr ich mir ein Gremium mit einer echten Viertelparität wünsche, müssen laut Art. 5 des GG die ProfessorInnen im Senat die absolute Mehrheit stellen. Ich werde also den Rahmen meiner Einflussmöglichkeiten ausschöpfen und für ein weiteres studentisches Mitglied eintreten. Im Hochschulrat, der ein größeres Gremium ist und in dem ich leider weniger Gestaltungsmöglichkeiten habe, habe ich beispielsweise die Einführung neuer Studiengänge unter dem Aspekt kritisiert, dass für jene Studierende noch keine Raumplanung existiere. Dies hat sich nun zum Beispiel beim neuen Studiengang „Mensch-Computer-Maschine“ glücklicherweise geändert. Auch nach einer Verabschiedung im Senat muss der HSR die Änderung der GO bzgl. eines weiteren studentischen Mitglieds in diesen Gremien zustimmen. Hinsichtlich dieses meine Amtszeit beherrschenden Projekts, bin ich gespannt, wie sich die Situation entwickeln wird.
Resümee
Nach fast 3 Semestern Studium und Engagement in der Grünen Hochschulgruppe, bin ich überzeugt, dass ich den Interessen der WählerInnen gerecht werde. In diesem Amt stemme ich zum ersten Mal in meinem Leben eine große Verantwortung. Als hochschulpolitischer Frischling ist es eine großartige, nicht immer einfache Erfahrung für mich, an der ich mich dennoch weiterentwickle. Auch wenn mein rhetorisches Geschick noch zu wünschen übrig lässt, denke ich, dass ich dem Wählerwillen mit meiner Arbeit gerecht werde. An mich werden große Erwartungen gestellt und ich möchte diesen Erwartungen gerecht werden. Leider möchte ich für dieses Amt keine Urlaubssemester nehmen. Dies wäre der Idealfall. Wie Michael schon erwähnt hat, hat man am nach jedem Erfolg das Gefühl, dass man noch mehr hätte leisten können. Aber dieses Gefühl spornt mich in meiner Arbeit sehr an, denn wann hat man schon die Möglichkeit, politische Prozesse aktiv zu gestalten?