Intern
Studierendenvertretung

An der Bildung sparen heißt an der Zukunft sparen

09.11.2010

Anlässlich der Klausurtagung der bayerischen Staatsregierung in St. Quirin am Tegernsee versammelten sich am Samstag, 06.11.2010, etwa 25 Studierendenvertreter aus ganz Bayern vor Klausurbeginn am Tagungsort, um Ministerpräsident Horst Seehofer einen gemeinsamen offenen Brief zu überreichen. Darin prangern sie die geplanten Kürzungen im Hochschulbereich an und fordern die Staatsregierung auf, diese keinesfalls umzusetzen.

„Die Studienbedingungen in Bayern sind bereits heute in vielen Studiengängen weit unter dem OECD-Standard. Hinsichtlich des doppelten Abiturjahrgangs und der Aussetzung der Wehrpflicht werden im kommenden Jahr tausende Studienanfänger an die Unis strömen.“ stellt Hannah Klein, Vorsitzende des Sprecher- und Sprecherinnenrates, fest. „In dieser Situation zu kürzen würde den ohnehin bereits mit den Studierendenzahlen völlig überforderten Unis den Todesstoß versetzen.“

„Mit unserer Präsenz heute vor Ort wollen wir die Minister und Ministerinnen nochmals an ihre Verantwortung gegenüber der jungen Generation erinnern. Denn an der Bildung sparen heißt nicht für die Zukunft, sondern an der Zukunft zu sparen,“ ergänzt Maximilian Fries, studentischer Senator und Mitglied im Sprecher- und Sprecherinnenrat.

Mit Slogans wie „CSU und FDP tun unserer Bildung weh“ und „Bildung weg, Tasche leer, CSU – Danke sehr“ empfingen die Studierenden die ankommenden Kabinettsmitglieder am Tagungsort. Trotz vorheriger Absprachen war jedoch weder der Ministerpräsident noch Staatsminister für Wissenschaft und Forschung Dr. Wolfgang Heubisch bereit den offenen Brief der Studierenden entgegen zu nehmen.

Erst nach einigen Stunden vergeblichen Wartens empfing Frau Staatssekretärin Katja Hessel die StudierendenvertreterInnen und nahm den offenen Brief entgegen.

„Dass sich keiner der MinisterInnen einige Minuten Zeit nimmt, um mit uns zu sprechen, zeigt die Ignoranz dieser Regierung, für die ein ausgeglichener Haushalt wichtiger ist, als das eine gute Bildung für eine breite Schicht zu ermöglichen,“ kommentiert Maximilian Fries.

„Die Steuerschätzungen haben gezeigt, dass Kürzungen im Bereich der Hochschulen in Bayern nicht nötig sind. Wir fordern daher von Staatsregierung, endlich die Versprechen aus dem Wahlkampf 2008 umzusetzen und in Bildung zu investieren statt zu kürzen,“ so Hannah Klein.

Die Studierenden wollen nun das Ergebnis der Klausur abwarten, planen aber bereits für den Fall von Kürzungen einen bayernweiten Protesttag am 17. November. In Würzburg werden die Studierendenvertretungen und Hochschulleitungen von Uni und FH sowie ein breites Bündnis von Unterstützern zu einer Demonstration aufrufen.

 

Von Dominik

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