Professorinnen und Professoren bekommen eine Gehaltserhöhung – Studierende gehen leer aus
14.02.2012Die Dozierenden in den Besoldungsstufen W2 und W3 sollen per Gerichtsbeschluss künftig mehr verdienen. Dies sei das im Grundgesetz verankerte Alimenationsprinzip, das einen angemessenen Unterhalt für Beamte auf Lebenszeit fordert. Die Studierendenvertretung fordert deshalb die dringend benötigte Erhöhung der Gehälter für studentische Hilfskräfte.
Würzburg – Studentische Hilfskräfte (HiWis) sind Hochschulbeschäftigte und leisten einen unverzichtbaren Beitrag für den Hochschulbetrieb. Sie unterrichten in Tutorien ihre Mitstudierenden oder arbeiten in Forschung und Lehre mit. Die derzeitigen Stundenlöhne in Würzburg befinden sich immer noch deutlich unterhalb des gezahlten Tarifs im Vergleich zu anderen bayerischen Städten. Während an der Technischen Universität München eine studentische Hilfskraft ab dem Sommersemester 2012 ganze 9,40 Euro/Stunde bekommen soll, müssen sich Würzburger Studierende mit 7,00 Euro begnügen.
„In diesem Zusammenhang fordert die Studierendenvertretung eine deutliche Erhöhung des Hochschuletats. Es darf nicht sein, dass Professorinnen und Professoren verdientermaßen eine Lohnerhöhung bekommen, die dann aber mit einem gleichbleibendem Haushalt letzten Endes auf dem Rücken der Studierenden ausgetragen werden muss.“ erklärt Moritz Lund, Vorsitzender des Sprecher- und Sprecherinnenrats der Uni Würzburg. Hannah Klein, studentische Senatorin der Uni Würzburg ergänzt: „Uns ist natürlich klar, dass die HiWi-Gehälter nicht so ohne Weiteres erhört werden können. Würde das Gehalt bei gleichem Gesamthaushalt erhöht werden, so hätte dies eine Entlassungen von Hilfskräften zur Folge. Das kann nicht im Interesse der Hochschule sein. In einem solchen Fall würden die Studierenden auf die Straße gehen.“, erklärt die Senatorin weiter. Die Sprecherin der bayerischen Landes-Asten-Konferenz, Franziska Traube, sieht das Ganze sogar noch drastischer. „Wir fordern nicht nur eine Erhöhung der Löhne, sondern auch einen tariflichen Mindestlohn für studentische Hilfskräfte. Es darf nicht sein, dass sich einzelne Hochschulen in Bayern gegenseitig unterbieten, um auf Kosten der HiWis mutwillig zu sparen.“
Derzeit verdienen süddeutsche Professoren im bundesweiten Vergleich am meisten, wohingegen studentische Hilfskräfte in Bayern neben Mecklenburg-Vorpommern den letzten Platz in der Liste belegen. An der Universität Würzburg werden jährlich etwa 6000 Verträge für studentische Hilfskräfte geschlossen.