Studierendenvertretung diskutiert mit Horst Seehofer
10.08.2009Am Freitag, den 07. August war die Studierendenvertretung der Universität Würzburg zu einer Podiumsdiskussion mit dem Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer eingeladen und konnte die aktuellen Probleme artikulieren.
Am Freitag, den 07. August war die Studierendenvertretung der Universität Würzburg zu einer Podiumsdiskussion mit dem Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer eingeladen. Die Diskussion stand unter dem Thema "Zukunft junge Generation" und wurde vom TVtouring-Moderator Norbert Hufgard geleitet. Wir haben es dabei geschafft vier sehr wichtige Themen anzusprechen und eine Antwort zu erhalten:
Katharina Günther, Mitglied des Sprecher- und Sprecherinnenrats, fragte konkret, warum die Universitäten in Bayern mit der seit dem Wintersemester 2009/2010 eingeführten Ein-Kind-Regelung finanziell alleine gelassen werden. Die Ein-Kind-Regelung besagt, dass nur ein Kind einer Familie Studiengebühren zahlen muss, sofern die Geschwister ebenfalls studieren und Gebühren zahlen müssten. Diese Regelung begrüßen wir natürlich ausdrücklich, jedoch: Einen finanziellen Ausgleich für die Einbrüche der Studiengebühren bei den Universitäten seitens des Freistaates gibt es keinen. Nach mehrmaligen Nachfragen konnten wir Herrn Seehofer schließlich ein "Man muss eben Prioritäten setzen. [...] Es ist einfach kein Geld da, Punkt!" abringen.
In einer weiteren Frage von Julia Harz, stellvertretende Vorsitzende des Fachschaftenrats, konnten zwei weitere sehr wichtige Probleme angesprochen werden: Zum einen die mangelnde Mitsprache bei der Vergabe der Studiengebühren auf Entscheidungsebene (mitbestimmen dürfen wir nur in Gremien, die Beschlussempfehlungen erarbeiten) sowie zum anderen die Problematik der Finanzierung von Verwaltungsstellen aus Studiengebühren, die sich mit der Bachelor-/Master-Umstellung befassen (Was passiert mit meinen Gebühren?). Beide Punkte stießen bei Horst Seehofer auf ein offenes Ohr. So dürften, seiner Meinung nach, Studiengebühren nur zur Verbesserung der Lehre eingesetzt werden und nicht in die Verwaltung fließen. Er zeigte sich ebenfalls sehr überrascht darüber, dass eine paritätische (=gleichberechtigt) Mitbestimmung bei der Studiengebührenvergabe vor den Entscheidungsgremien endet. Auch die Nachfrage von Herrn Seehofer während der Diskussion an die anwesenden Landtagsabgeordnete, ob sich dieser Sachverhalt tatsächlich so darstelle, unterstützte nur unsere Forderung nach mehr Mitsprache. Man werde sich darum kümmern, so Seehofer.
Zuletzt bemängelte Benedikt Vormwald, Vorsitzender des Sprecher- und Sprecherinnenrats, die Umstellung der alten Studiengänge auf das neue Bachelor/Master-Konzept. Viele der eigentlich guten Ideen seien mitlwerweile ad absurdum geführt. So könne man nicht mehr von Internationalisierung oder Verbesserung der Mobilität des Studiums sprechen, wenn ein Universitätswechsel innerhalb Bayerns mittlerweile schon fast unmöglich geworden ist. Auf die Frage, welche konkreten Verbesserungsmöglichkeiten die Staatsregierung sieht, konnte Seehoferleider keine Antwort geben.
Zusammenfassend war die Diskussion aus der Sicht der Studierendenvertretung ein voller Erfolg. Es konnten sehr viele unirelevante Themen angesprochen werden. Es bleibt nur zu hoffen, dass den Worten von Herrn Seehofer nun auch Taten folgen werden.
Eine Zusammenfassung der Pordiumsdiskussion ist auf der Homepage von TVtouring anzusehen.