Mensa-Philosophie
Am 6. Juni 2011 hat der studentische Konvent den Mensa-Philosophie-Antrag der Grünen Hochschulgruppe angenommen.
Diese Mensa-Philosophie soll dem Studierendenwerk als Richtlinie dienen, das eigene Angebot den Bedürfnissen der Studierenden anzupassen - in gesellschaftlicher wie auch in ökologischer Hinsicht.
In Zeiten des anthropogenen Klimawandels müssen sich die Hochschulen und damit auch die Studierendenwerke ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst werden. Sie müssen als Vorbild vorangehen und zeigen, dass bewusster Konsum Engagement gegen die Ausbeutung von Mensch und Natur darstellt – zum Schutz unser aller Lebensgrundlagen. Ein einfaches „Weiter-wie-bisher“ darf es in Anbetracht der großen Herausforderungen unserer Zeit nicht geben.
Eine komplette Umstellung des Mensa-Angebots von jetzt auf gleich ist nicht möglich; möglich ist jedoch ein kontinuierlicher Wandel, durch den die Ziele dieser Philosophie erreicht werden sollen. Um diesen Wandel verwirklichen zu können, muss das Studierendenwerk auch weiter bedarfsgerecht durch staatliche Stellen und Zuschüsse unterstützt werden!
Dabei sollte ein zentraler Grundsatz sein, dass das Studierendenwerk nicht im marktwirtschaftlichen Sinne ausschließlich die Nachfrage befriedigt, sondern auch durch gezielte Angebotsstrategien die Nachfrage hin zu einem bewussteren Konsum steuert.
Diese Mensa-Philosophie ist kein statisches Gebilde: sie möchte einladen zu einem intensiven Diskurs zwischen Studierenden und dem Studierendenwerk, in dessen Rahmen die vorliegende Philosophie weiterentwickelt werden kann und soll.
Hier kannst du dir die Lang- und Kurzversion der Mensaphilosophie runterladen, um dich selber in die Thematik einzulesen.
Versorgt und verpflegt statt hungrig und durstig
Überleben auf den Campus leicht gemacht
Szenario Nummer 1: Jeder von uns Studierenden kennt das, irgendwann mitten am Tag ist die mitgebrachte Getränkeflasche leer. Option Nummer 1: Flasche mit Leitungswasser auffüllen. Allerdings ist das in manchen Gebäuden der Universität Würzburg nicht ratsam auf Grund einer miserablen Wasserqualität – schaut mal in die Alte Uni. Gut, dann geh ich eben an den nächsten Getränkeautomaten und besorg mir irgendwas – Softdrink, Wasserflasche, Saftschorle, Energiedrink oder was auch immer. Klingt einfach, ist es aber auch wieder nicht: In der Residenz z. B., wo so einige Studierende, u.a. der Philosophischen Fakultät I, anzutreffen sind, gibt es keinen einzigen Getränkeautomaten. Auf dem neuen Campus Nord, den ehemaligen Leighton Barracks, sind zwar ein paar Getränkeautomaten – z. B. im Didaktik-
und Sprachenzentrum oder im Bibliotheks- und Seminarzentrum – , aber eben nicht überall. Und das auf diesem großen Gelände! So einfach ist das Ganze dann doch nicht, oder?
Szenario Nummer 2: Es ist Mittagszeit oder auch schon Zeit für’s Abendessen – und es bleibt gerade noch genug Zeit, um in die Mensa zu gehen, um etwas essen, um Energie zu tanken, bevor der Uni-Tag weitergeht (der sich vielleicht bis in den frühen Abend hineinzieht). Ganz gleich, ob Erstsemester oder Studierende aus höheren Semestern: Als Studierende sind unsere finanziellen Mittel in den meisten Fällen äußerst begrenzt. Die meisten Studierenden haben jeden Tag Kurse und eine ca. 40-Stunden-Wochen (und manchmal noch einiges mehr). Zurück zu unserem Szenario: Unser Studierender ist in der Mensa (ganz gleich, ob Hubland oder Studentenhaus) und möchte etwas Vernünftiges zu sich nehmen, wie gesagt, Energie tanken – und auf der Mensakarte ist nicht mehr viel Geld drauf! Manchmal gibt es so einen schönen Tag an dem der Preis für eines der fünf Hauptgerichte unter 2 Euro liegt. Aber eben nicht jeden Tag. Und genau DAS sollte der Fall sein. Es sollte für Studierende jeden Tag möglich sein ein vollwertiges Gericht unter 2 Euro zu bekommen.
Szenario Nummer 3: Kennt ihr das auch? In eurem Freundeskreis isst jemand nur vegetarisch oder gar nur vegan? Es existiert schon ein Beschluss vom Studentischen Konvent, dass mindestens sowohl ein vegetarisches als auch ein veganes Gericht angeboten werden soll/muss. Auch gibt es das Projekt ‚Probe-Veggie-Tag’. Aber ist es nicht auch eine Überlegung wert, die vegetarischen Gerichte attraktiver zu machen? Und sei es durch einen kleinen Preisunterschied? Schließlich fällt man ja nicht gleich vom Fleisch, wenn man ab und an vegetarisch isst. Als Sprecher- und Sprecherinnenrat möchten wir uns beim Studierendenwerk dafür einsetzen, dass mehr Getränkeautomaten in den Universitätsgebäuden aufgestellt werden und Studierende so auch z. B. auf dem Campus Nord Getränke erreichen; dass es uns Studierenden möglich ist, jeden Tag ein vollwertiges Hauptgericht unter 2 Euro zu bekommen! Es ist sinnvoll und möglich, aber noch nicht umgesetzt! Und als Sprecher- und Sprecherinnenrat möchten wir uns auch dafür einsetzen, dass das Konzept der vegetarischen Gerichte entsprechend angepasst wird.