Tafeln für bedeutende Gelehrte der Universität Würzburg
Ein Projekt der besonderen Art
Im Herbst 2015 startete das Universitätsarchiv in Zusammenarbeit mit dem Präsidialbüro ein besonderes Projekt zur Aufarbeitung der Universitätsgeschichte. Diesmal sollte dies nicht im Rahmen von Publikationen und Onlineveröffentlichungen, Vorträgen und Ausstellungen, sondern inmitten der Stadt geschehen und für alle Bürgerinnen und Bürger Würzburgs frei zugänglich sein. Auf übersichtlichen Gedenktafeln finden sich verschiedenste Persönlichkeiten aus der Universitätsgeschichte, manche über die Bundesgrenzen hinaus für ihre Entdeckungen berühmt – wie etwa Wilhelm Conrad Röntgen – andere mit ihren Forschungen unverzichtbar für ihr Fachgebiet, in der Öffentlichkeit hingegen kaum bekannt, so zum Beispiel der Sprachwissenschaftler Matthias Lexer. Die Tafeln geben neben einem Porträt einen kurzen Überblick über die wichtigsten Eckdaten, interessierte Leserinnen und Leser können über einen QR-Code zu weiterführenden Informationen gelangen.
Die Zahl der Tafeln wächst stetig
Inzwischen haben in ganz Würzburg fast fünfzig Gedenktafeln einen Platz gefunden und geben den Passanten die Möglichkeit, im Vorbeilaufen verschiedenste Persönlichkeiten kennenzulernen und einen Einblick in deren wissenschaftliche Leistungen zu erhalten. Die Tafeln werden bevorzugt an ehemaligen Wohnhäusern der Gelehrten aufgehängt, nur in Ausnahmefällen sind sie an deren Wirkstätten zu finden, wie etwa am großen Hörsaal im ZIM/ZOM. Durch diese Vorgehensweise werden die Persönlichkeiten im Stadtbild verankert und können so den Forschungserfolgen Würzburger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ein Gesicht geben.
Ein Wunsch wird zur Initiative
Die Initiative zu der Aktion ging von drei ehemaligen Professoren der Universität aus, Horst Brunner, Walter Eykmann und August Heidland. „Im 19. Jahrhundert war Würzburg ein Mekka der Medizin, doch bis vor Kurzem gab es keinerlei Gedenktafeln dazu“, sagt August Heidland. In Göttingen dagegen hängen dem Professor zufolge mehr als 300 solche Tafeln, und auch an anderen Universitätsstandorten wie Jena oder Wien seien sie im Stadtbild präsent.
Hunderte Gelehrte - wie kann man hier eine Auswahl treffen?
Die Auswahl der einzelnen Gelehrten erfolgt nach mehreren Gesichtspunkten. Zum einen sollen möglichst alle Fachrichtungen ausgewogen präsentiert werden, zum anderen soll gezielt die wissenschaftliche Leistung und nicht etwa politisches Engagement im Vordergrund stehen. Daher können bisher auch politisch Belastete, die unter Umständen trotzdem Großes für die Wissenschaft geleistet haben, nicht berücksichtigt werden. Bis auf wenige Ausnahmen, wie etwa aktuelle Nobelpreisträger, werden keine lebenden Gelehrten geehrt, da das Gesamtwerk ihrer wissenschaftlichen Aktivität im Rückblick betrachtet wird.
Übersicht über die Standorte der einzelnen Tafeln
Kontakt
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