Gleichstellungspreis
Gleichstellungspreis der Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Im Zuge der angestrebten Gleichstellung von Frauen und Männern in Wissenschaft und Forschung fördert die Julius-Maximilians-Universität seit 2017 Mitglieder der Universität, die durch herausragendes Engagement für die Förderung der Gleichstellung in Erscheinung treten.
Team HCI Mentoring Circle (2023)
In diesem Jahr wird der HCI Mentoring Circle mit dem Gleichstellungspreis ausgezeichnet - eine Initiative von Prof. Dr. Carolin Wienrich und Dr. Astrid Carolus, unterstützt von Nachwuchswissenschaftlerinnen. Beide Sprecherinnen
forschen und lehren im Bereich der Human-Computer-Interaction und leiten die Forschungsgruppe AI Psychology. Besonders am HCI Mentoring Circle ist der ganzheitliche Blick auf alle Karriere- und Qualifizierungsstufen. Ziel ist, die einzelnen Statusgruppen als Glieder einer „Mentorinnen-Kette“ zu begreifen und zu verknüpfen, sowie die Zusammenarbeit zwischen Frauen in der HCI zu stärken, Rollenvorbilder zu schaffen und den Frauenanteil in einem männlich dominierten Fachbereich zu erhöhen. Dabei setzt der HCI Mentoring Circle schon vor Studienbeginn in Form von Projekten mit Schulen an. Studentischen Hilfskräften werden Möglichkeiten zur Mitarbeit an Publikationen, sowie dem Vorstellen der Arbeit vor dem Kongress geboten. Insbesondere hier soll auch das mit dem Gleichstellungspreis verbundene Preisgeld eingesetzt werden: in Form von Zuschüssen zu Tagungsteilnahmen und Publikationen. Der HCI Mentoring Circle bietet auch in der Promotions- und Postdocphase Unterstützung. Im Sinne des Coachingansatzes steht das Empowerment der Doktorandinnen im Fokus. Mit ihrem persönlichen Engagement im Aufbau des HCI Mentoring Circle haben Caroline Wienrich und Astrid Carolus eine dauerhafte und nachahmenswerte Struktur geschaffen, die Wissenschaftlerinnen Möglichkeiten bietet, ihr Potential voll zu entfalten und sich in allen Phasen einer wissenschaftlichen Karriere zu behaupten. In Anerkennung ihrer Verdienste um die Gleichstellung an der Universität Würzburg wird der Gleichstellungspreis auf dem Stiftungsfest 2023 an das Team des HCI Mentoring Circle verliehen.
Prof. Dr. Andrea Kübler (2021)
Von 2009 bis 2014 war Andrea Kübler (Lehrstuhl für Interventionspsychologie, Verhaltensanalyse und Verhaltensregulation) stellvertretende Frauenbeauftragte der Fakultät für Humanwissenschaften, seit 2015 ist sie ebenda Frauenbeauftragte. Zudem war sie zwischen 2017 und 2019 stellvertretende Universitätsfrauenbeauftragte. Andrea Kübler hat u. a. die im Jahr 2013 eingerichtete Gleichstellungskommission der Fakultät personell und inhaltlich neu strukturiert, eine Erweiterung des fakultären Berufungsleitfadens angeregt, die Rolle der Fakultätsfrauenbeauftragten weiterentwickelt, regelmäßige Vernetzungstreffen der Professorinnen an der Fakultät angestoßen und eine Erhöhung der Zahl der stellvertretenden Frauenbeauftragten an der Fakultät initiiert. Mit vielen Ideen und großem persönlichem Einsatz hat Andrea Kübler maßgeblich zur Stärkung der Gleichstellung auf allen wissenschaftlichen Laufbahnebenen beigetragen. Besonders hervorzuheben ist ihr beispielgebender Einsatz für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Betreuungsaufgaben seit Beginn der Corona-Pandemie. Mit viel Kreativität hat sie innerhalb der Fakultät unterschiedliche Unterstützungsmöglichkeiten auf den Weg gebracht.
Women@WiWi (2019)
Das Netzwerk Women@WiWi der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät erhielt beim Stiftungsfest 2019 den mit 3.000 Euro dotierten Gleichstellungspreis der Universität.
Das Netzwerk Women@WiWi setzt sich seit seiner Gründung im Juni 2017 für die Stärkung der Chancengleichheit und die Erhöhung des Frauenanteils an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät ein. Zurzeit wird das Netzwerk von Vanessa Friedrich (BWL l), Mona Schömig (BWL l), Lisa Geißendörfer (VWL l) und Anna-Katharina Schaper (CBE) geführt, die sich gemeinsam neben ihren vielfältigen anderen Aufgaben in herausragender Weise für das Projekt und seine Ziele einsetzen.
Durch die Intensivierung des Kontakts zwischen Studierenden, Promovierenden sowie Professorinnen und Professoren sollen Studentinnen frühzeitig über die Möglichkeiten einer wissenschaftlichen Karriere im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften informiert und zum Einstieg als studentische Hilfskräfte oder wissenschaftliche Mitarbeiterinnen motiviert werden. Die Leiterinnen des Netzwerks fungieren dabei gemeinsam mit ihren Kolleginnen persönlich als Role Models, die weibliche Studierende ermutigen und inspirieren. Die Finanzierung der Aktivitäten von Women@WiWi erfolgt aus den Gleichstellungsmitteln der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät sowie aus selbst eingeworbenen Sponsorengeldern. Mehr
Prof. Dr. Anja Schlömerkemper (2017)
Anja Schlömerkemper ist seit April 2011 Inhaberin des Lehrstuhls für Mathematik in den Naturwissenschaften. Sie war die erste Frau, die auf eine Professur in der Würzburger Fakultät für Mathematik und Informatik berufen wurde. Bereits im Oktober wurde sie zur Frauenbeauftragten der Fakultät gewählt. Schon damals, wie auch in ihrer Funktion als stellvertretende Universitätsfrauenbeauftragte seit 2013 war und ist ihr die Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen ein großes Anliegen.
Universitätsweit baute sie die Angebote zur Förderung und Begleitung von Nachwuchswissenschaftlerinnen kontinuierlich aus. Dazu zählen u.a. ihre profunde Beratung und Hilfestellung für Nachwuchswissenschaftlerinnen bei der Beantragung von eigenen Drittmitteln, die Unterstützung von Studentinnen bei der Organisation und Finanzierung von Auslandsaufenthalten sowie die gezielte Unterstützung von Nachwuchswissenschaftlerinnen bei der Vereinbarkeit von Familie und Forschung. Insbesondere in Berufungsverfahren setzte sie sich für Gewinnung von Professorinnen ein.
Mit Hilfe des Preisgeldes möchte sie weitere Fördermaßnahmen realisieren, wie etwa Coaching- und Mentoringprogramme, die Steigerung des Anteils an Gastprofessorinnen im fakultätseigenen "Prodi Visiting Professorships Program", die Einführung von Stipendien, Teilfinanzierung von Haushaltshilfen und Workshops mit weiblichen Vortragenden.
Mit ihrem unermüdlichen und kreativen Einsatz für die Gleichstellung hat Professorin Schlömerkemper in mehrfacher Hinsicht eine Vorbildfunktion für junge Nachwuchskräfte, durch ihr herausragendes Engagement, ihr persönliches Beispiel bei der Vereinbarkeit von Wissenschaft und Familie und nicht zuletzt ihr international erfolgreiches Wirken in Forschung und Lehre.