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Arbeits-, Gesundheits-, Tier- und Umweltschutz

Gutes Raumklima schaffen

Optimale raumklimatische Bedingungen stehen im engen Zusammenhang zu Gesundheit und Zufriedenheit der Beschäftigten. Abweichungen davon bis hin zu Belastungen durch Kälte oder Hitze am Arbeitsplatz führen zu einer Minderung der Leistungsfähigkeit, Unzufriedenheit mit der Arbeit und zu einer möglichen Gefährdung der Sicherheit und Gesundheit. Die Einflussfaktoren auf den Menschen und die Abgrenzungen zwischen den verschiedenen Klimabereichen sind sehr mannigfaltig. Es existieren dazu umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen und im Bereich der Gesetzgebung bzw. der Normung wurden viele Festlegungen getroffen.

Ziel eines Projektes der baua war es, ausgehend von einer Systematisierung der Klimaproblematik sowie einer Sichtung arbeitswissenschaftlicher Erkenntnisse, gesetzlicher Regelungen sowie der Normung im Bereich Klima am Arbeitsplatz (Kälte- und Hitzearbeitsplätze sowie Behaglichkeitsbereich) Defizite aufzudecken. Im Ergebnis der Studie wurden Schwerpunkte für weitere Forschungsthemen sowie für Regelungs- bzw. Normungsvorhaben vorgeschlagen. Hervorzuheben sind hier die Auswirkung (Minderung Leistungsfähigkeit, Unfallhäufigkeit) und Bewertung sowie die nötigen Maßnahmen bei erhöhten Raumtemperaturen von über 26 °C, die Weiterentwicklung von Klimasummenmaßen zur Bewertung von Arbeit in feuchtwarmen Klimaten, deren Einfluss auf die Physiologie des Menschen und daraus abgeleitete Maßnahmen wie z.B. Entwärmungsregime. Außerdem sind die Wirkungen/Maßnahmen bei trockener Raumluft in der Heizperiode und eine weitere Vervollkommnung von Simulationsrechnungen im Behaglichkeitsbereich sowie eine kritische Betrachtung bestehender Handlungsanleitungen zur Klimabewertung im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung in Bezug auf ihre Aktualität und Praxistauglichkeit von Interesse.

Ein wohltuendes Raumklima gerade auch im Sommer schützt die Gesundheit und Leistungskraft der Beschäftigten. Oft sind die dazu erforderlichen Maßnahmen gar nicht teuer. Wenn bei uns endlich einmal südliche Temperaturen herrschen, freuen sich all jene, die das schöne Wetter im Freien genießen können. Wer aber am Arbeitsplatz der großen Sommerhitze schutzlos ausgeliefert ist, für den ist es oftmals eine Plage. Schlecht isolierte Gebäude, große Fensterflächen, fehlende oder unzureichende Lichtschutzvorrichtungen sind der Grund dafür, dass bei sommerlicher Hitze die Temperaturen in den Arbeitsräumen wie Büros und Werkstätten unerträglich werden. Für Beschäftigte wird die Arbeit dann oftmals zur Tortur, denn der Körper verliert durch Schwitzen viel Flüssigkeit, Salz und andere Mineralien, der Elektrolythaushalt kommt durcheinander. Hohe Temperaturen belasten vor allem Herz und Kreislauf und können gesundheitliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Ermüdungszustände oder gar Ohnmacht (Hitzekollaps) auslösen.

Wie heiß darf es sein?

Die Arbeitsstättenverordnung vom Augst 2004 fordert für Arbeitsräume "eine gesundheitlich zuträgliche Raumtemperatur" und Schutz gegen übermäßige Sonneneinstrahlung. Die Arbeitsstättenregel ASR A 3.5 konkretisiert diese allgemeine Bestimmung. Danach sollte die Lufttemperatur in Arbeitsräumen 26 Grad Celsius  nicht übersteigen. Ausgenommen sind Arbeitsräume an die aus betriebstechnischen Gründen besondere Anforderungen an das Raumklima gestellt werden. Wenn die Außenlufttemperatur über 26 Grad Celsius liegt und unter der Voraussetzung, dass geeignete Sonnenschutzmaßnahmen verwendet werden, sollen beim Überschreiten einer Lufttemperatur im Raum von 26 Grad Celsius zusätzliche Maßnahmen, z.B. Lüftung in den frühen Morgenstunden oder Nutzung von Gleitzeitregelungen zur Arbeitszeitverlagerung, ergriffen werden. Bei mehr als 30 Grad Celsius ist der Arbeitgeber dazu verpflichtet. wird die Lufttemperatur im Raum von 35 Grad Celsius überschritten, darf der Raum für die Zeit der Temperaturüberschreitung ohne technische Maßnahmen wie z. B. Luftduschen, Wasserschleier oder organisatorische Maßnahme wie z. B. Entwärmungsphasen nicht als Arbeitsraum benutzt werden. Nach §4 ArbSchG ist der Arbeitgeber verpflichtet, die Arbeit so zu gestalten, dass gesundheitliche Gefahren vermieden und verbleibende Gefährdungen minimiert werden. Er hat dazu geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Die Schutzmaßnahmen haben sich am Stand von Technik, Arbeitsmedizin und Hygiene sowie an gesicherten arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen zu orientieren. Beim Vorgehen sit eine bestimmte Rangfolge vorgeschrieben: Technische und organisatorische Schutzmaßnahme rangieren vor individuellen.

Welche Handlungsmöglichkeiten gibt es bei Hitze?

Als technische Maßnahme gelten Veränderungen am Gebäude (beispielsweise schützen Fassadenverkleidungen, spezielle Fensterverglasungen und Lichtschutzvorkehrungen Räumlichkeiten besser vor der der Sommerhitze) Kühlere Luft lässt sich auch künstlich zuführen (Klimaanlage) bzw. Ventilatoren können dazu beitragen.

Wenn bereits bei der Planung von Gebäuden der Schutz vor starker Sonneneinstrahlung und hohen Außentemperaturen berücksichtigt wird, ist das meist billiger und effektiver als nachträglicher Einbau.

Prima Klima ist machbar

Generell gilt: Ein angenehmes Raumklima schafft eine wesentliche Voraussetzung für Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz und stärkt die Leistungsfähigkeit und Motivation der Mitarbeiter. Wichtige Faktoren, die das Klima maßgeblich beeinflussen, sind die richtige Temperatur, eine gute Luftqualität, eine angemessene Luftfeuchtigkeit und ausreichende Frischluftzufuhr. Gerade in Büroräumen plagt die Beschäftigten aber häufig "dicke Luft", weil beispielsweise Computer und Drucker Wärme absondern, elektrostatische Aufladungen erzeugen und die Luftfeuchtigkeit vermindern. Zugluft kann z. B. durch falsch eingestellte Klimaanlagen, undichte Fenster oder das Kühlgebläse von Arbeitsgeräten entstehen. Wenn die Luft als stickig empfunden wird und quasi "steht", deutet das auf eine zu geringe Luftbewegung hin.

Ein schlechtes Raumklima kann Erkältungskrankheiten, Allergien, trockene Schleimhäute, Übelkeit und Schwindelgefühle verursachen. Auch Konzentrationsstörungen und Ermüdungserscheinungen können mit den klimatischen Bedingungen zusammenhängen. Häufen sich die Symptome, spricht man von einem eigenen Krankheitsbild, dem Sick-Building-Syndrom. Dabei wirken sich ein unangenehmes Raumklima, verunreinigte Luft, Ausdünstungen von Geräten, Lärm, falsche Beleuchtung und mehr zusammen aus.

Eine Verbesserung des Raumklimas wird geschaffen durch:

  • stündlich  die Fenster zu öffnen & zu lüften
  • Grün- und Wasserpflanzen (wie Farn, Zyperngras & Zimmerlinde)
    spenden Sauerstoff und Feuchtigkeit. Einige binden sogar Schadstoffe.
  • Verwendung schadstoffarmer oder besser schadstofffreier Materialien
  • Kauf eines Lufbefeuchters (müssen jedoch regelmäßig gereinigt werden)
  • Geräte, die selten verwendet werden, lieber in gut belüftete/seperate Räume stellen

Fit bleiben an heißen Tagen durch:

  • Tragen leichter Kleidung
  • genügend trinken (2 - 21/2Liter am Tag)!
  • Zusichnehmen von leichter Kost wie Obst und Gemüsesalate
  • mit den eigenen Kräften schonend umgehen
  • öfters kaltes Wasser über Handgelenke/Arme laufen lassen oder
    Fußbäder machen (das kühlt)
  • intensive Durchlüftung der Räume in den Nachtstunden oder Morgenstunden

Vorschriften, Regeln und Informationen