Impulsvorträge beim TdL 2021
Zwischen 13:45 und 14:45 Uhr (Runde I) und 15:15 und 16:15 Uhr (Runde II) können Sie zwischen verschiedenen Programmpunkten und Formaten wählen. Impulse bündeln je drei kurze Vorträge und bieten Einblicke zu einem Themenbereich. Impulse finden in Breakout-Sessions des Zoom-Hauptraums statt. Sie finden die Zugangsdaten auf WueCampus. Parallel zu den verschiedenen Impulsvorträgen finden Workshops statt. Diese bieten eine einstündige und meist interaktive Auseinandersetzung zu einem Thema.
Impulse I: 13:45 bis 14:45 Uhr
Barrierefreiheit in der Hochschullehre // Sandra Mölter, Kontaktstelle für Studierende mit Behinderung- und chronischer Erkrankung
Laut Deutschem Studentenwerk 2016 haben 11 % der rund 2,8 Millionen Studierenden in Deutschland eine studienrelevante Beeinträchtigung. Beeinträchtigungsbezogene Schwierigkeiten entstehen bei der Organisation und Durchführung des Studiums oder in Prüfungs- und Lehrsituationen. In dem Vortrag erhalten Sie einen Überblick über unterschiedliche sichtbare und unsichtbare Beeinträchtigungen und erfahren, welche Aufgaben Dozierende im Umgang mit chronisch kranken und behinderten Studierenden haben. Zudem wird das Instrument des Nachteilsausgleichs vorgestellt.
Die Potentialanalyse als Instrument der nachhaltigen Persönlichkeitsentwicklung // Dr. Annette Retsch und Ingrid Schindler, Career Centre - Servicezentrum innovatives Lehren und Studieren (ZiLS)
In unserem Beitrag stellen wir das schon seit über zehn Jahren erprobte Konzept der Potentialanalyse als eine Methode zur nachhaltigen Persönlichkeitsentwicklung unserer Studierenden vor. Denn das Erkennen der eigenen Potentiale und Kompetenzen kann nicht nur die berufliche Entwicklung unterstützen, sondern auch die Selbst-Entwicklung hin zu einer Persönlichkeit, die zukunftstauglich denkt und handelt und verantwortungsbewusst entscheidet. Als ein wesentliches Element im Beratungs- und Seminarangebot kommt dieses auch in den Blended Learning Situationen unseres Virtual Exchange Programms oder in der Identifikation von Transferkompetenzen zur sinnvollen bzw. nachhaltigen Praktikumsgestaltung zum Einsatz.
Nachhaltigkeit und Global Education im Englischunterricht und Lehramtsstudium // Prof. Dr. Eisenmann & Franziska Pukowski, Didaktik der englischen Sprache und Literatur
So wie sich Nachhaltigkeit in vielfältigen Aspekten umsetzen lässt, finden sich Elemente einer Bildung zur nachhaltigen Entwicklung und zu mündigen „global citizens“ an allen Schularten und in vielfältigen Bereichen des Englischunterrichts. Dies spiegelt sich in unseren Lehr- und Lernkonzepten wider, die von Multiperspektivität, praxisbezogenen Aufgaben und kollaborativem Arbeiten geprägt sind. Wir bieten Ihnen einen Einblick in Themenbereiche und Veranstaltungskonzeptionen, mit denen wir unsere Studierenden auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit und Reflexionsfähigkeit unterstützen.
"„…als sei man mittendrin” – Lehramtsstudierende konzipieren Virtual-Reality-Exkursionen zu Themen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung" // Daniel Wirth, Didaktik der Geographie
Viele Themen in der BNE sind komplex und kontrovers. Damit Lernende jeden Alters diese Strukturen und Prozesse nachvollziehen können, sollten sie veranschaulicht werden. Virtual Reality (VR) bietet hierbei ein großes Potenzial, da sie ermöglicht, Räume in 360° zu betrachten, an denen man sich gerade nicht befindet. Im Vortrag werden neben der Erläuterung einiger didaktischer und technischer Hintergründe studentische Beispiele präsentiert.
Forschungs- und problembasiertes Lernen mit Elementen der Wissenschaftskommunikation // Prof. Dr. Ann-Christin Pöppler, Organische Strukturchemie
Bei der hier thematisierten Veranstaltung aus dem Masterstudiengang Chemie handelt es sich um ein durch die German-American Fulbright Commission gefördertes Projekt. Die Veranstaltung ist auf English und umfasst verschiedene Bereiche des Lernens und Forschens von Wissenserschließung über Projektarbeit bis hin zur Wissenschaftskommunikation. Die Studierenden sollen mit „echten“ Problemen gefordert werden, um damit einen intrinsisch motivierten Lernprozess anzustoßen.
Postcolonial Studies - Eine transdisziplinäre Einführung // Dr. Julien Bobineau, Französische und Italienische Literaturwissenschaft
Im Rahmen der 15- bis 20-minütigen Einführung sollen die zentralen Thesen und Denker*innen der Postcolonial Studies kurz vorgestellt werden. Abschließend kann in einem interaktiven Teil (10 bis 20 Minuten) mit den Teilnehmer*innen diskutiert werden, wie die Postcolonial Studies in Lehrveranstaltungen der einzelnen Fachdisziplinen angewandt werden können.
Planetare Gesundheit: Klima.Umwelt.Gesundheit - ein neues interdisziplinäres Wahlplichtfach an der medizinischen Fakultät // Dr. Eva-Maria Schwienhorst-Stich, Lehrklinik
Die Klimakrise stellt laut der renommierten medizinischen Fachzeitschrift The Lancet die größte Bedrohung für die menschliche Gesundheit dar. In diesem Wahlpflichtfach erwerben die Studierenden Wissen zu den zu Grunde liegenden Ursachen sowie Handlungsoptionen in den beiden wesentlichen Bereichen Mitigation ("prevent the unmanageable") und Adaptation ("manage the unpreventable"). Besonders an der Gestaltung des Wahlpflichtfachs ist das angewandte Peer-Teaching-Format in Zusammenarbeit mit Studierenden von Health for Future (H4F) sowie die Prüfungsmethodik, die transformative Kompetenzen fördern soll.
Einblick in den Bachelorstudiengang "Informatik und Nachhaltigkeit" // Prof. Dr. Tobias Hoßfeld, Informatik
In dem Kurzvortrag wird das Konzept des neuen Bachelorstudiengangs "Informatik und Nachhaltigkeit" der Universität Würzburg erläutert, um einen Impuls für die anschließende Diskussion zu schaffen: Wie wird ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit in der Lehre geschaffen? Wie kann die Vielschichtigkeit und Komplexität der Nachhaltigkeit vermittelt werden? Wie wird die Kreativität der Studierenden für neue Lösungsansätze mit Methoden der Informatik aber auch ein kritisches Hinterfragen und objektives Bewerten gefördert?
Impulse II: 15:15 bis 16:15 Uhr
Spezielle Physische Geographie: System Erde – Mensch und Umwelt // Prof. Dr. Christoph Eipper, Physische Geographie
Die interdisziplinäre Veranstaltung zur Ermittlung und Bewertung von industriellen Umweltrisiken vermittelt Grundkenntnisse des betrieblichen Umweltschutzrechts, der Umweltschutztechnik und des Umweltmanagments sowie der angewandten Standortkunde an Beispielen aus der gutachterlichen Praxis. Dabei wird die Technik der Untersuchung von Unternehmen, der Bewertung der Standortempfindlichkeit sowie die praktische Umsetzung im Rahmen einer Betriebsbesichtigung geübt
Nachhaltige Nachwuchsförderung durch Aus-bildung und Einsatz von Tutor*innen // Dr. Petra Zaus, Schreibzentrum / WueGlobal
Das vom DAAD im Rahmen der International Virtual Academic Collaboration (IVAC)-Initiative geförderte Projekt WueGlobal – Writing, Learning, Digital Connection agiert an der Schnittstelle von schriftsprachlicher Wissenschaftskommunikation, Sprachpraxis, kulturellem Austausch und digitaler Lehre, um Würzburger Studierenden Austauschmöglichkeiten mit Studierenden und Lehrenden mehrerer Partneruniversitäten auf der ganzen Welt zu ermöglichen. WueGlobal Conversation Seminars, sprachpraktische und landeskundliche WueGlobal Tandems, Events zu Spezialthemen und ein zweiwöchiges Summer Symposium mit einem mehrtägigen Workshop mit kreativen Herangehensweisen ans akademische Schreiben bieten ein Experimentierfeld für kollaborative Lehr-Lernformate.
Hierbei kommt qualifizierten Tutor*innen eine besondere Bedeutung zu – als Teaching Assistants, als Mitarbeitenden unserer Media Connection Initiative und als Peer-Schreibberater*innen.
Die modularisierte Aus- und Fortbildung für die im Projekt beschäftigten Tutorinnen und Tutoren bereitet diese passgenau auf die avisierten Tätigkeitsbereiche vor. Neben der Planung von digitalen, meist schreibaffinen Lehr-Lerneinheiten spielen die wertschätzende, kultursensible Kommunikation und die Reflexion von diskursiven Normen und internationalen Wissenschaftskulturen eine große Rolle. Die Vernetzung der Tutor*innen (und der Tutand*innen) soll darüber hinaus zur Entwicklung einer produktiven internationalen Community of Practice beitragen.
Gesunder und nachhaltiger Lebensstil - Vom Silvestervorsatz zum Selbstmanagement // Dr. Andrea Reusch, Gesunde Hochschule
Der Klimawandel macht vielfältige Veränderung in der Gesellschaft aber auch im individuellen Verhalten notwendig. Die meisten Menschen befürworten zwar Verhaltensänderungen zum Schutz des Klimas (und der Gesundheit), ändern aber persönlich nur wenig an ihren Gewohnheiten1. Woran das liegt und wie diese sog. Intentions-Verhaltens-Lücke2 aus verhaltenspsychologischer Sicht überwunden werden kann, wird im Vortrag dargestellt. Zentrale Bausteine für eine gelingendes Selbstmanagement sind z. B. die konkrete Zielsetzung und ein Verhaltensplan, Barrierenmanagement und Selbstkontrolle. Soziale Unterstützung, Feedback und gegenseitige positive Verstärkung können zudem gut im arbeitsbezogenen Kontext genutzt werden können3.
1 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und Umweltbundesamt (2019). Umweltbewusstsein in Deutschland 2018. Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage. Berlin. verfügbar unter: https://www.bmu.de/publikation/umweltbewusstsein-in-deutschland-2018/
2 Sheeran, P. (2002). Intention–behaviour relations: A conceptual and empirical review. European Review of Social Psychology, 12, 1– 36. https://doi.org/10.1080/14792772143000003
3 Neubach, B. (2021). Psychische Belastungen durch den Klimawandel - ein neues Handlungsfeld für das betriebliche Gesundheitsmanagement. Betriebliche Prävention 10, 408-412.
Das Bayern-Zertifikat: Hochschulübergreifend Nachhaltigkeit lernen // Prof. Dr. Markus Schmitt, Netzwerk Hochschule und Nachhaltigkeit Bayern
Mit dem Bayern-Zertifikat Nachhaltige Entwicklung formuliert das „Netzwerk Hochschule und Nachhaltigkeit Bayern“ Leitlinien für die Vergabe von Bildungszertifikaten. Ziel ist es, die wesentlichen Inhalte und Kompetenzen für nachhaltige Entwicklung abzudecken und allen bayerischen Hochschulen das Angebot eines solchen Zertifikats zu ermöglichen.
GSiK - interdisziplinäres Lehrprogramm für alle Studierenden // Dominik Egger, Franziska Winter-Schnaidt, Globale Systeme und interkulturelle Kompetenz (GSiK)
Das Projekt "Globale Systeme und interkulturelle Kompetenzen" der JMU bietet ein studienbegleitendes Lehrprogramm zu den zukunftsweisenden Themenfeldern "Interkulturalität", "Globale Systeme" und "Nachhaltigkeit". Weit über 50 Fachbereiche, wissenschaftliche Institutionen und Partnerorganisationen bereichern die etwa 200 Veranstaltungen pro Jahr mit Ihrer Expertise. GSiK bietet so nicht einfach "Softskills", sondern stellt durch seine fachwissenschaftlich geprägten Inhalte für die etwa 2000 teilnehmenden Studierenden aus allen Fakultäten pro Jahr ein Leuchtturmprojekt unserer Universität dar. In diesem Impulsvortrag stellen wir das Programm, die dahinterstehenden Prinzipien, die GSiK-Zertifikate und die Möglichkeiten der Mitgestaltung vor.
Politische Pflanzen - Der LehrLernGarten als eine BNE-Plattform der Universität // Dr. Gerd Vogg, Botanischer Garten
Ausgehend von einem konkreten Beispiel für eine politische Pflanze beleuchten wir die Rolle des Botanischen Gartens für die Gestaltung nachhaltiger Lehre und stellen den LehrLernGarten (LLG) als Plattform für BNE vor. Neben den Themenschwerpunkten und den laufenden Projekten des LLG werden auch Möglichkeiten zur Zusammenarbeit innerhalb der Universität aufgezeigt.
Mit vielen Arten gut leben: Perspektiven der Multispecies Studies // Prof.‘in Dr. Michaela Fenske, Europäische Ethnologie/Volkskunde
In der Transformationsphase zur nachhaltigen Hochschule ermöglichen Multispecies Studies ein neues Verständnis des Zusammenlebens von Menschen mit anderen Lebewesen: Tieren ebenso wie Pflanzen, Pilzen usw. Andere Lebewesen gestalten nicht nur unsere Lebenswelten, ohne ihre Handlungs- und Wirkmacht ist auch menschliches Leben nicht möglich. Dank der neuen Perspektiven werden aktuelle Herausforderungen wie Artensterben, Klimawandel, Lebensmittelversorgung u.a.m. damit zum Thema von Lehre und Forschung auch in den Kulturwissenschaften.
WueDive – Komplexe Systeme „Klimawandel und Auswirkungen auf die Gesundheit“ // Prof.‘in Dr. Sarah König, Medizindidaktik
In einem neuen Lehrprojekt lernen Humanmedizinstudierende zum Thema „Klimawandel und gesundheitliche Auswirkungen“ Probleme aufzuarbeiten und selbst zu lösen. Die Lehr- und Lernaktivitäten werden dabei mit rein virtuellen Formaten umgesetzt (Webkonferenzen in 2D und Virtual Reality, interaktive Simulationen und digitale Kollaborationstools). Die didaktische Grundlage bildet das Prinzip des Problem-basierten Lernens, bei dem die Teilnehmenden in Kleingruppen eine unklare Situation analysieren, Lernziele für das Verständnis selbst definieren, anhand geeigneter Informationsquellen recherchieren und sich dann die Ergebnisse zur Lösung gegenseitig präsentieren. Zum Einstieg wird das Bewusstsein für die verschiedenen Einflüsse des Klimawandels auf die Lebensbedingungen mittels Einführungsvortrag und anschließender web-basierter Klimasimulationen herbeigeführt. Mit der klassischen 7 Schritte-Methode werden danach drei Fälle zum lokalen Klimawandel in Unterfranken und akuten Erkrankungsfällen von Patienten in Sitzungen und Selbstlernphasen über jeweils 3 Wochen erarbeitet. Abschließende digitale Expertenrunden dienen zur Reflexion der Lösungswege.
Green Mobility // Rasmus Benke-Aberg, Hochschulforum Digitalisierung - in englischer Sprache
Discussions about student mobility and sustainability often gets stuck in questions about travel. While this is certainly an interesting point – perhaps there should be incentives forstudents to travel by train instead of flights, for example – it is only one part of a broader discussion. The learning experience that students can get from studying abroad is potentially huge; students can ideally learn and pick up new habits, learn aboutsustainability and hopefully bring something that they have learned with them back home. How can this be done? What is the role for universities or teachers? Who is or should be responsible for this? (Vortrag wird auf Englisch gehalten)
Die zwei Ebenen des interdisziplinären Lehren und Lernens // Dr. Sebastian Oberdörfer, Human-Computer-Interaction & Schulpädagogik
Interdisziplinäre Lehre erlaubt es Studierende Kompetenzen in mehreren Fachbereichen auszubilden und zu vertiefen. Für eine bessere Nachvollziehbarkeit wird allerdings nicht nur interdisziplinärer Lerninhalt sondern auch Austausch auf Studierendenebene benötigt. In Zusammenarbeit in interdisziplinären Gruppen können Studierende ihr Wissen austauschen und so im sozialen Diskurs den Lerninhalt vertiefen.
Erfahrungen aus interdisziplinärer Lehre zu Inklusion und Nachhaltigkeit // Stephan Huber, Psychologische Ergonomie & Simone Doll-Gerstendörfer, Museologie
Ölpalmen fühlen und Coquí-Frösche hören: Den botanischen Garten der Universität können jetzt auch blinde und sehbeeinträchtigte Gäste dank der Zusammenarbeit von Studierenden der Fachrichtungen Museologie und Mensch-Computer-Systeme neu erleben. Interdeiziplinäre Teamserarbeiteten taktile Modelle und Orientierungspläne sowie eine App zur multisensorischen Erweiterung der Experience "Boatnischer Garten"
Law Clinic Transformationsrecht // Prof.‘in Dr. Isabel Feichtner & Tim Schilderoth, Öffentliches Recht und Wirtschaftsvölkerrecht
Die „Law Clinic“ ist ein Format, das die Rechtsexpertise von Lehrenden, Mitarbeiter*innen und Stundent*innen für gesellschaftliche Anliegen praktisch nutzbar macht. Gegenstand der Würzburger Law Clinic Transformationsrecht ist die Rolle des Rechts in der sozialökologischen Transformation, die Frage wie Recht eingesetzt werden kann, um gesellschaftlichen Wandel zu gestalten. In diesem Semester widmet sich die Law Clinic den Urban Commons und arbeitet gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Initiativen an Design und rechtlicher Umsetzung konkreter Commons Public Partnerships.