War der doppelte Abiturjahrgang nur der Anfang?
02/14/2012Die Studierendenvertretung Würzburg fordert eine Mehrfinanzierung durch das Ministerium als präventive Maßnahme für steigende Studierendenzahlen bis 2020.
Würzburg – Am Freitag bestätigte die Kultusministerkonferenz (KMK) offiziell, die Zahl der Studienanfänger in der BRD wird in den kommenden Jahren massiv steigen. Die Finanzierung hinkt jedoch gnadenlos hinterher.
„Ganz zweifelsfrei ist es ein Gewinn für Bayern, dass immer mehr junge Menschen ein Studium an unseren Hochschulen beginnen wollen. Das Bestreben zur akademischen Weiterbildung ist ein wesentlicher Bestandteil zur Beseitigung des Fach- und Führungskräftemangels. Das bayerische Staatsministerium für Wissenschaft hat es bisher aber sträflich vernachlässigt, dafür die finanzielle Voraussetzung in die Wege zu leiten. Ein Stopp der Unterfinanzierung der Hochschulen ist unverzichtbar!“, fordert Moritz Lund, Vorsitzender des Sprecher- und Sprecherinnenrats. „Die Hochschulen müssten nachhaltig gestärkt werden. Insbesondere zur Verbesserung der Studien- und Lehrsituation müssten den Hochschulen vom Ministerium mehr Mittel zugewiesen werden, um bestehende Notlösungen dauerhaft zu ersetzen und dem Mehrbedarf durch die gesteigerten Studierendenzahlen gerecht zu werden.“
Bis zum Jahr 2020 fehlen etwa 7 Milliarden Euro, um genügend Bachelor- und vor allem dringend benötigte Masterplätze zu schaffen. „Auch an die ersten Bachelorabsolventinnen und -absolventen sollte aber im selben Atemzug gedacht werden. Sie müssen für die kommenden Wochen definitiv in die Planungen mit aufgenommen werden.“, so Hannah Klein, studentische Senatorin. „Bayern muss jetzt schnell die finanziellen Weichen stellen, um den rund 74.000 Studienanfängerinnen und -anfängern, die sich im nächsten Semester bayernweit immatrikulieren, ausreichend Kapazitäten zu bieten. Denn gerade Bayern hat im Bundesvergleich einen Löwenanteil an Studieninteressierten zu erwarten.“
Torsten Rekewitz, Vorsitzender des bundesweiten Dachverbands der Studierendenvertretungen (fzs e. V.), stellt darüber hinaus folgende Forderungen: „Studienplätze alleine reichen nicht aus. Die soziale Infrastruktur muss ebenfalls mitwachsen. Die Mensen müssen vergrößert, die ohnehin jetzt schon viel zu geringen Wohnheimkapazitäten rasch ausgebaut werden. Und auch Angebote wie eine flexible Kinderbetreuung müssen viel ernsthafter als bisher forciert werden. Das Prinzip ‘Augen zu und durch’ hält in Anbetracht der Realitäten nicht mehr stand, die Politik muss endlich handeln.“
Pressemitteilung vom 13. Februar 2012